Prozess um Brandanschläge: TV-Familie Reinboth hat mal wieder Ärger mit dem Gesetz
Leipzig - Neun Kinder, drei Enkel und eine alleinerziehende Mutter im Chaos - das ist seit Jahren das Drehbuch der Leipziger Fernseh-Familie Reinboth. Ob "Frauentausch", "Teenie-Mütter" (beide RTL2), "Familien-Fee" (Pro7), "Familien im Brennpunkt" oder "Punkt 12" (beide RTL) - die Großfamilie ist im Boulevard-TV dauerpräsent. Diese Woche werden die Kameras wieder auf sie gerichtet sein - aus schwerkriminellem Anlass.
Meterhoch schlugen die Flammen in den Nachthimmel, als am 4. Mai auf dem Gelände eines Mercedes-Autohauses im Leipziger Nordosten drei nagelneue Sprinter brannten. Kurz darauf entdeckten Polizisten im benachbarten VW-Autohaus einen angebrannten T-Roc.
Tage später meldete sich ein "alter Bekannter" bei der Polizei. Andreas (28) - das aus zahlreichen TV-Sendungen bekannte "Schwarze Schaf" der Reinboth-Family, stellte sich den verdutzten Beamten als der Autohaus-Brandstifter vor.
Jahrelang war der Arbeitslose von RTL-Kameras begleitet worden. Zuletzt bei seinen Resozialisierungsversuchen nach verbüßter viereinhalbjähriger Haftstrafe wegen bewaffneter Raubüberfälle.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler dann auch noch jenen Chlorreiniger, mit dem ein bis dato Unbekannter am 8. Mai versucht hatte, den Vorraum einer Leipziger Sparkassen-Filiale nebst SB-Terminals in die Luft zu jagen.
Auf den Überwachungsvideos soll "Bad Boy" Reinboth dann auch gut zu erkennen gewesen sein...
Auch Sparkassen-Filiale sollte brennen
Doch keine Reality-Show ohne Überraschung: Kurz nach seiner Selbststellung widerrief Andreas alles Gestandene. Angeblich war alles nur Show, um die Polizei zu foppen! Der Haftrichter sah dies jedoch anders und beließ ihn hinter Gittern.
Ab Freitag muss sich nun das Landgericht mit dem skurrilen Fall befassen - und herausfinden, was wirklich Realität war. Und möglicherweise auch darüber befinden, ob Reality-Andy in einer geschlossenen Anstalt besser aufgehoben ist.
Titelfoto: Einsatzfahrten Leipzig