Polizei-Fazit nach Nazi-Aufmarsch in Leipzig: Mehr als 160 Teenager und Kinder waren mit dabei!
Leipzig - Der geplante Nazi-Gegenprotest zum CSD wurde am Samstag von der Leipziger Polizei unterbunden. Jetzt veröffentlichte die Behörde eine Bilanz des mehrstündigen Einsatzes.
Wie Polizeisprecherin Josephin Sader am Sonntag berichtete, waren am Samstag rund 400 Menschen aus dem rechtsextremen Spektrum in die Messestadt angereist, um den dortigen CSD zu stören.
Da sie allerdings bereits bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof ein "aggressives und militantes" Verhalten an den Tag legten, kesselten die 250 Bundespolizei-Beamten sie auf Gleis 1 ein und erteilten ihnen ein Aufenthaltsverbot für die Stadt.
Die anschließenden Durchsuchungen und Identitäts-Feststellungen der Umschlossenen dauerten bis in die Abendstunden an, wobei einige Personen aufgrund der hohen Temperaturen über Kreislaufprobleme klagten. Laut der Polizei habe jederzeit Zugang zu sanitären Anlagen, Wasser und medizinischem Fachpersonal bestanden.
Insgesamt 80 Ordnungswidrigkeiten - größtenteils Vermummungen - wurden von den Beamten am Samstag registriert. Dazu kommen etwa 40 Straftaten, unter anderem wegen Volksverhetzung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Nach Angaben von Sader befanden sich mehr als 160 Jugendliche in der eingekesselten rechtsextremen Versammlung. Sogar vier Kinder befanden sich in der Menge. "Die Erziehungsberechtigten wurden verständigt und eine Abholung organisiert", so die Sprecherin.
Titelfoto: Montage Silvio Bürger