Leipzig - Wenn Politiker verbal zündeln, dann kann das schlimme Folgen haben: Vorige Woche bezeichnete Berlins Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (49, SPD) Tesla-Fahrzeuge auf "X" hasserfüllt als "Nazi-Autos". In Leipzig folgte am Wochenende ein politisch motivierter Anschlag auf Tesla-Besitzer.
In der Nacht zum Sonntag warfen Unbekannte in einer Villen-Siedlung im Leipziger Stadtteil Gohlis einen Sprengsatz auf ein Privatgrundstück.
Die aus Spraydose und Pyrotechnik zusammengebaute Vorrichtung explodierte auf einem Lade-Unterstand für E-Autos, in dem sich zur Tatzeit zwei Tesla-Fahrzeuge befanden.
Laut Polizei wurde durch die Explosion das Solarpanel auf dem Dach zerstört. Die beiden Tesla-Fahrzeuge blieben unbeschädigt.
Auf den Resten der Spraydose fanden Ermittler später die mit Edding aufgetragenen Parolen "Fuck Tesla" und "Fuck AfD".
Der mutmaßlich aus dem linksextremen Milieu heraus verübte Angriff setzt eine Serie von Tesla-Anschlägen fort, die in Sachsen bereits Hunderttausende Euro Schaden verursacht haben.
Wie das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage erklärte, gab es im vergangenen Jahr 21 Angriffe auf Tesla-Fahrzeuge, darunter drei Fälle von Brandstiftungen.
Seit 2024 Serie von Anschlägen auf Tesla-Fahrzeuge in Sachsen
Der heftigste Anschlag wurde am 13. Mai auf die Tesla-Niederlassung Leipzig verübt. Unbekannte hatten nachts an mehreren Fahrzeugen Brandsätze deponiert. Zwei Vorführwagen brannten vollständig aus.
In diesem Jahr gab es laut LKA neben dem jüngsten Leipziger Fall zwei Brandanschläge, bei denen im Februar in der Dresdner Neustadt zwei Tesla-Modelle zerstört wurden, und 12 Sachbeschädigungen.
Da in allen Fällen von einem politischen Hintergrund ausgegangen wird, hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum Sachsen (PTAZ) die Ermittlungen übernommen.
Merkwürdig: Die TAG24-Anfrage, ob hinsichtlich der großen Anschläge in Leipzig (2024) und Dresden (2025) schon Tatverdächtige ermittelt wurden, konnte das LKA am Montag nicht beantworten.