Nach Angriffen am Rand von rechter Demo: Polizei in Budapest sucht nach Leipziger (20)
Leipzig/Budapest - Am Rande von rechtsextremen Demonstrationen in Budapest (Ungarn) ist es zu mehreren Angriffen von Antifaschisten auf Besucher der Demo gekommen. In den vergangenen Tagen gab es bereits mehreren Festnahmen, nach anderen Tatverdächtigen wird noch gefahndet - unter anderem nach einem jungen Mann aus Leipzig.
So sucht die Polizei in Budapest etwa nach dem 20-jährigen Moritz S., der an den Attacken auf insgesamt acht Menschen beteiligt gewesen sein soll.
Auf der Website der Polizei Budapest ist neben seinem Fahndungsaufruf auch noch eine Fahndung einer weiteren Verdächtigen aus Deutschland zu sehen, der 22-jährigen Clara W. aus Henstedt-Ulzburg.
Mit welchem Vorfall beide Tatverdächtige konkret in Verbindung gebracht werden, ist nicht bekannt. Am 9. und 10. Februar war Budapest zum Schauplatz eines jährlichen SS-Gedenkens geworden, zu dem stets auch zahlreiche Neonazis aus ganz Europa und aus Deutschland anreisen.
Insgesamt hatte die ungarische Polizei acht brutale Attacken vermeldet, bei der drei Personen schwer verletzt worden waren.
Die Angreifer, die mutmaßlich aus dem antifaschistischen Spektrum stammen, sollen mit Teleskopschlagstöcken, Hämmern und Bleihandschuhen unterwegs gewesen sein und ihre Opfer aufgrund von äußerlichen Kennzeichen wie etwa Stiefel und Jacken ausgesucht haben.
Die Ermittlungen laufen. Vier Tatverdächtige, darunter zwei Deutsche, wurden bereits festgenommen.
Titelfoto: Bildmontage: Magyar Rendőrség, Christophe Gateau/dpa