Mit TikTok-Videos verraten: 24-jähriger "Hinweisgeber" entlarvt sich selbst als Böller-Zünder

Leipzig - In der Nacht zu Montag kam es in der Region Leipzig gleich zu fünf verschiedenen Fällen, bei denen Unbekannte in Briefkästen, Automaten oder Eingangsbereichen Pyrotechnik zündeten. In einem der fünf Fälle entlarvte sich ein angeblicher Hinweisgeber selbst als Täter.

Der 24-jährige Hinweisgeber zeigte dem Polizisten eines seiner TikTok-Videos, in dem er selbst Böller in einem Hauseingang zündete. (Symbolbild)
Der 24-jährige Hinweisgeber zeigte dem Polizisten eines seiner TikTok-Videos, in dem er selbst Böller in einem Hauseingang zündete. (Symbolbild)  © 123RF/infinitumprodux

Gegen 0 Uhr am Sonntagabend hatte ein 24-Jähriger in Rötha die Polizei gerufen, weil es im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses zu mehreren Explosionen gekommen sei. Vor Ort angekommen, stellten die Beamten eine stark beschädigte Briefkasten- und Klingelanlage sowie eine kaputte Eingangstür und Glasscheibe fest.

Die Höhe des Schadens könne zum derzeitigen Standpunkt noch nicht beziffert werden. Allerdings machten die Einsatzkräfte noch eine überraschende Feststellung:

"In der weiteren Folge stellte sich heraus, dass der 24-Jährige als Tatverdächtiger infrage kommt, da er den Polizeibeamten versehentlich seine veröffentlichten TikTok-Videos zeigte, wobei er Böller im Hausflur des Mehrfamilienhauses gezündet hatte", so Polizeisprecherin Berit Wünscher.

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Die Staatsanwaltschaft erließ einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des vermeintlichen Helfers. Dabei fand man mehrere erlaubnispflichtige Böller, für die der Mann keine entsprechende Berechtigung vorzuweisen hatte.

Die Polizisten stellten die Pyrotechnik sicher und brachten den 24-Jährigen zur Aufnahme seiner Personalien aufs Revier.

In derselben Nacht kam es in der Region Leipzig noch zu weiteren Explosionen

Auch in den Leipziger Stadtteilen Schönefeld-Ost und Wahren kam es in der Nacht auf Montag zu ähnlichen Schäden. (Symbolbild)
Auch in den Leipziger Stadtteilen Schönefeld-Ost und Wahren kam es in der Nacht auf Montag zu ähnlichen Schäden. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Gegen 17.15 Uhr ereignete sich am Sonntag im Leipziger Stadtteil Schönefeld-Ost ein ähnlicher Fall. Auch hier machten sich Vandalen an einer von außen frei zugänglichen Briefkasten- und Klingelanlage eines Mehrfamilienhauses zu schaffen.

Laut Polizei hinterließ die Sprengung ein Trümmerfeld, dessen Ausmaß bis ins Treppenhaus hineinreichte und einen Sachschaden von 15.000 Euro verursachte.

Gegen 20.20 Uhr wurde auch in Wahren eine solche Explosion gemeldet. Ein vermutlich nicht zugelassener Böller hatte im Ausgabeschacht eines Zigarettenautomaten gezündet.

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Der Automat wurde vollständig zerstört, zudem wurden einige Schaufensterscheiben eines angrenzenden Wohnhauses in Mitleidenschaft gezogen.

Zehntausende Euro Schaden: Unbekannte sprengen Fahrkartenautomaten

Mithilfe von Pyrotechnik versuchten die Diebe an die Geldkassetten der Fahrkartenautomaten zu kommen. (Symbolbild)
Mithilfe von Pyrotechnik versuchten die Diebe an die Geldkassetten der Fahrkartenautomaten zu kommen. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

In Parthenstein bei Großsteinberg verschafften sich Unbekannte gegen 2 Uhr mithilfe von Pyrotechnik Zugang zur Geldkassette eines Fahrkartenautomaten. Der Sachschaden belaufe sich auf ganze 20.000 Euro. Dabei sei noch unklar, wie viel Geld sie zudem stehlen konnten.

Zeugen beobachteten, wie die schwarz gekleideten Täter von einem dunklen Auto abgeholt wurden und anschließend über den Bahnübergang in Richtung Klinga flüchteten.

Zwischen 17 Uhr am Sonntag und 3 Uhr am Montag versuchten sie auch in Altlindenau mithilfe dieser Taktik an das Geld eines Fahrkartenautomaten zu kommen.

Glücklicherweise blähte sich dieser jedoch nur auf und blieb verschlossen. Dennoch sei von einem Schaden von 86.000 Euro auszugehen.

In allen fünf Fällen wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die Kriminalpolizei sicherte die Spuren und ermittelt nun wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.

Titelfoto: 123RF/infinitumprodux

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