Missbrauchsfall in sächsischer Kita: Erzieher entlassen, Polizei ermittelt

Markranstädt - Es muss für die Eltern der blanke Horror sein. Ein Kindergarten informiert die Eltern, dass es in ihrer Einrichtung zu Fällen von Kindeswohlgefährdung gekommen ist. So in einer Kindertagesstätte in Markranstädt. Dort soll im Frühjahr ein Erzieher Kinder sexuell missbraucht haben. Was bisher bekannt ist.

Die Kindertagesstätte "Waldknuffel" in Markranstädt. Hier wurde nun ein Erzieher entlassen, nachdem er Kinder sexuell missbraucht haben soll. Die Polizei ermittelt. (Archivbild)
Die Kindertagesstätte "Waldknuffel" in Markranstädt. Hier wurde nun ein Erzieher entlassen, nachdem er Kinder sexuell missbraucht haben soll. Die Polizei ermittelt. (Archivbild)

Anfang Mai 2024 informierte die Leitung der Kita "Waldknuffel" in Trägerschaft der AWO den Elternbeirat sowie in mehreren Elternabenden, dass einem Erzieher fristlos gekündigt wurde, nachdem sich ein Verdacht der Kindeswohlgefährdung gegen den Mann erhärtet hatte.

Die Hinweise wurden dazu aus der Elternschaft gegeben.

Der Erzieher war zuvor zwei Jahre dort beschäftigt und nach Bekanntwerden der Vorwürfe sofort entlassen. Es wurde Anzeige gegen den Mann erstattet, die Kriminalpolizei nahm unverzüglich die Ermittlungen auf. Zum Stand dieser will sich die Staatsanwaltschaft Leipzig nicht in die Karten schauen lassen.

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Wie Heike Buchheim, Geschäftsführerin der AWO Leipziger-Land, gegenüber TAG24 bestätigt, werde bei Hinweisen sofort gehandelt. "Das Beschwerdemanagement bei Kindeswohlgefährdung in der Kita ist festgelegt und zielt darauf ab, schnell und effektiv auf Hinweise oder Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung zu reagieren."

Die Geschäftsführerin fährt fort: "Die Kita-Leitung führt eine erste Einschätzung der Situation durch und informiert unverzüglich den Träger. Dies umfasst eine genaue Dokumentation der beobachteten Anzeichen und aller gewichtigen Hinweise oder geäußerten Bedenken für Kindeswohlgefährdung."

Sofortmaßnahmen würden eingeleitet, um das Kind bzw. die Kinder zu schützen. Eine Meldung an das Jugendamt erfolgt ebenfalls.

Nach Missbrauchsfall: Versucht Kita-Leitung den Fall geheim zu halten?

Unter den Eltern der Kinder rumort es indes. Man zeigt sich unzufrieden mit dem Informationsmanagement der Kita. (Archivbild)
Unter den Eltern der Kinder rumort es indes. Man zeigt sich unzufrieden mit dem Informationsmanagement der Kita. (Archivbild)

Unter den Eltern rumort es indes. Es ist zu hören, dass man mit dem Informationsmanagement der Kita nicht zufrieden sei. Das Vertrauensverhältnis sei nachhaltig gestört. Dazu gehöre auch, dass offenbar versucht wird, den Fall aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Wie TAG24 erfuhr, soll die Leitung der Kindertagesstätte die Eltern regelrecht beknien, keine Informationen öffentlich preiszugeben.

"In der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien spricht nur die Geschäftsführung", so Heike Buchheim.

"Das mag für Mitarbeiter korrekt sein. Eltern zu verbieten, über Vorkommnisse zu sprechen, die in Markranstädt Stadtgespräch sind, klingt aber realitätsfern", berichtet eine Mutter aus dem Ort gegenüber TAG24.

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Unterdessen wurden die Eltern seitens des Trägers darüber informiert, dass die bisherige Stellvertreterin die Leitung der Kita übernimmt. Vonseiten der AWO wird betont, dass dies nichts mit den Vorkommnissen zu tun hätte.

Titelfoto: privat

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