Leipziger Mercedes-Brandstifter schon wieder auf freiem Fuß - trotz Fluchtgefahr!

Leipzig - Kaum zu glauben: 33 Stunden nach dem 450.000 Euro teuren Brandanschlag auf ein Leipziger Autohaus ist klar, dass die drei mutmaßlichen Feuerteufel wieder auf freien Fuß gekommen sind - trotz Fluchtgefahr!

Mehrere Fahrzeuge wurden vorsätzlich angezündet. Schaden: 450.000 Euro.
Mehrere Fahrzeuge wurden vorsätzlich angezündet. Schaden: 450.000 Euro.  © Alexander Bischoff

Zunächst verkündete das Landeskriminalamt in einer Meldung vom Samstagvormittag endlich auch die Alters- und Geschlechtsangaben der drei Tatverdächtigen, die quasi in flagranti erwischt wurden: zwei Männer (20, 21) und eine 20-jährige Frau. Zuvor wollte das LKA - wahrscheinlich wegen des Selbstbestimmungsgesetzes - keine Angaben zu den Geschlechtern der in Leipzig Wohnhaften machen.

Ihnen wird vorgeworfen, in der Nacht zu Freitag in einem Mercedes-Autohaus in der Neulindenauer Schomburgkstraße sechs Autos und zwei Kleinbusse angezündet und dadurch einen Schaden von 450.000 Euro verursacht zu haben. Entsprechende Beweismittel wurden bei den Personen und in ihren Wohnungen sichergestellt.

Am gestrigen Freitagabend wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Leipzig Haftbefehl gegen das Trio wegen gemeinschaftlicher Brandstiftung und Fluchtgefahr erlassen. Kurze Zeit später setzte der Ermittlungsrichter die Haftbefehle aber wegen Unverhältnismäßigkeit wieder außer Vollzug, die mutmaßlichen Brandstifter somit auf freien Fuß.

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Begründung: "Der verfahrenssichernde Zweck der Untersuchungshaft bei einer angenommenen Fluchtgefahr" könne auch bei "weniger einschneidenden Maßnahmen" erreicht werden.

Tatverdächtige wirkten schon bei den "Tag X"-Krawallen mit

Die Tatverdächtigen hatten sich im Polizeikessel bei den "Tag X"-Krawallen vor einem Jahr befunden.
Die Tatverdächtigen hatten sich im Polizeikessel bei den "Tag X"-Krawallen vor einem Jahr befunden.  © EHL Media

Die 20 und 21 Jahre alten Beschuldigten sind in Leipzig keine unbeschriebenen Blätter, was die Außerkraftsetzung des Haftbefehls noch fragwürdiger macht.

Sie waren als von der Polizei Eingekesselte bereits an den gewalttätigen Ausschreitungen am "Tag X" im Juni 2023 beteiligt, woraufhin auch ein Jahr später noch gegen sie wegen schweren Landfriedensbruchs "und anderer Straftaten" ermittelt werde.

"Wann und mit welchem Ergebnis diese Ermittlungen abgeschlossen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden", so das LKA.

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Die Ermittlungen der "Soko LinX" im aktuellen Brandfall gehen "in alle Richtungen", eine politisch motivierte Tat ist aber wahrscheinlich.

Hinweise erbeten die Behörden weiterhin unter Tel. 0341/96646666 bei der Leipziger Kripo.

Titelfoto: Bildmontage: EHL Media ; Alexander Bischoff

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