Stress schon vor brisantem Stadtderby: Lok-Fans prügeln auf Chemiker ein
Leipzig - Gut einen Tag vor dem Sachsenpokal-Viertelfinal-Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und der BSG Chemie Leipzig kochte die Stimmung bei einigen Fans über. An einer Tankstelle in Böhlitz-Ehrenberg griffen etwa 20 Personen eine Gruppe vermutlicher Chemie-Fans an.

Die Tankstelle in der Leipziger Straße ist als regelmäßiger Treffpunkt von Chemie-Fans bekannt. So befand sich auch in der Nacht zu Samstag eine achtköpfige Gruppe dort.
Gegen 0.20 Uhr kamen etwa 20 Personen dazu und griffen die Gruppe plötzlich an, schlugen und traten nach ihren Opfern, während sie immer wieder "LOK" riefen.
"Die Schlägerei verlagerte sich bis in den Verkaufsraum", erklärte Polizeisprecher Moritz Peters.
Vier der acht Menschen verletzten sich bei dem Vorfall leicht und wurden zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Darüber hinaus entstand ein Sachschaden in Höhe von 150 Euro.
"Fünf Tatverdächtige (2x 19, männlich, 2x 20, männlich, 1x 22, weiblich, alle deutsch) konnten im Rahmen einer Bereichsfahndung gestellt werden", so Peters weiter.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

Fokus auf brisantem Duell zwischen Chemie Leipzig und Lok Leipzig

Solche gewaltsamen Auseinandersetzungen, wie in dieser Nacht, sollen natürlich zum eigentlichen Derby am Sonntag vermieden werden.
Beide Klubs hoffen auf ein friedliches Spiel, bei dem lediglich Feuer auf den Rängen herrscht.
Die Leipziger Polizei stuft die Begegnung trotzdem als "Spiel der höchsten Sicherheitsstufe" ein.
"Im Stadionbereich wird ein Sensocopter eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine ferngesteuerte Drohne mit Bildübertragungstechnik. Weiterhin steht bei Bedarf unterstützend die Diensthundestaffel, Hubschrauber und Wasserwerfer bereit", hieß es in einer Mitteilung.
Titelfoto: dpa/Sebastian Willnow