Sperrmüll-Gangster in Leipzig: So brutal gehen die Männer vor

Leipzig - Mal eben den alten Sperrmüll abholen lassen und wieder Platz für Neues haben: Was sich einfach anhört und eigentlich auch kein Problem ist, wurde bereits mehreren Leipzigern zum Verhängnis. Eines der Opfer spricht jetzt über die Vorgehensweise der Betrüger.

Betrüger haben sich neuerdings auch auf Sperrmüll fokussiert.
Betrüger haben sich neuerdings auch auf Sperrmüll fokussiert.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Falsche Dachdecker, die spontan bei vornehmlich älteren Menschen klingeln und sinnlose - aber angeblich dringend notwendige - Reparaturarbeiten ausführen und dafür horrende Summen verlangen, sind schon aus der Vergangenheit bekannt.

Die Betrüger kommen aber mit immer neuen Maschen um die Ecke. Aktuell gibt es vermehrt Fälle von falschen Sperrmüll-Abholern.

Rund drei Kubikmeter Möbel wollte Oliver Rosbroj aus Leipzig entsorgen lassen, wie in der MDR-Sendung "Kripo live" vorgestellt wurde.

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Im Internet findet er einen günstigen Anbieter und macht sich zunächst ein Bild von diesem.

"Die Seite sah seriös und anständig aus. Die Fahrzeuge waren abgebildet mit der Firmenaufschrift. Es sah auch so als, als wenn das von der Stadtreinigung Leipzig ist", sagt Rosbroj in der aktuellen Folge.

Telefonisch wird ihm das Angebot für 35 Euro pro Kubikmeter - also insgesamt 105 Euro - unterbreitet, welches er annimmt. Und nicht weiß, auf wen er sich da eingelassen hat...

Sperrmüll-Betrüger in Leipzig prellen Bürger: "Er hat sie regelrecht gedrängt und genötigt!"

MDR-Moderator Gerald Meyer (58) präsentierte den Fall am Sonntag bei "Kripo live".
MDR-Moderator Gerald Meyer (58) präsentierte den Fall am Sonntag bei "Kripo live".  © MDR/Andreas Lander

Wenige Tage später klingeln zwei Männer an der Tür. Rosbrojs Eltern sind zu diesem Zeitpunkt allein zu Hause, seine Mutter öffnet den beiden Unbekannten.

Doch einer von ihnen verlangt urplötzlich 1000 Euro. "Er hat sie regelrecht gedrängt und genötigt", erzählt Oliver Rosbroj. Und gibt den Wortlaut des Gesprächs wieder, über das ihn seine Eltern informierten: "Wir können es kurz machen: Sie bezahlen die 1000 Euro, und wir räumen das alles weg. Wenn wir das nicht wegräumen, bezahlen Sie 500 Euro Bußgeld, und ich hole jetzt die Polizei, weil Sie uns umsonst herbestellt haben."

Weil die Männer immer aggressiver werden, zahlen die eingeschüchterten Rentner schließlich aus Angst vor behördlichen Konsequenzen. Eine Quittung für ihre Zahlung erhalten sie nicht. Mit dem Sperrmüll und beinahe zehnmal mehr Geld als vereinbart verschwinden die Betrüger.

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Kein Einzelfall in der Messestadt! Anfang Juni sensibilisierte die Leipziger Stadtreinigung die Bürger, die einigen Gangstern teilweise das Handwerk legten.

Sprecherin Susanne Zohl fordert Opfer ähnlicher Betrugsmaschen auf, sich aktiv an die Polizei zu wenden und Anzeige zu erstatten. "Nur so kann man gegen diese Betrüger vorgehen", weiß sie.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

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