Heiße Spur im Mordfall Liliya Gerr (†48): Verdächtiger eingekreist, Gartensparte im Fokus
Leipzig - Erst war es nur ein Vermisstenfall, jetzt jagt die Polizei einen mutmaßlichen Mörder. Im Fall der Anfang Februar am Kulkwitzer See in Leipzig tot aufgefundenen Liliya Gerr (†48) hat die Kripo einen Verdächtigen im Visier. Doch noch fehlen mehrere Puzzleteile, um das Verbrechen aufklären zu können. Deshalb gingen die Ermittler am gestrigen Freitag in die Offensive.
Das letzte Lebenszeichen der im Plattenbaugebiet Grünau wohnenden Liliya stammt vom 30. Dezember vergangenen Jahres. Eine Nachbarin hatte die Kasachin im Treppenhaus gesehen.
Nach dem Jahreswechsel meldete der erwachsene Sohn der Frau seine Mutter als vermisst. Wenige Tage später fahndete die Polizei öffentlich nach ihr.
Am 6. Februar entdeckten Spaziergänger am Südufer des Kulkwitzer Sees eine verwesende Frauenleiche. Sie lag zwischen einem Schotter-Parkplatz und dem Strand in einem Gebüsch.
Eine rechtsmedizinische Untersuchung brachte die Gewissheit: Es ist Liliya Gerr. Die Rechtsmediziner fanden heraus, dass die allein lebende Frau eines gewaltsamen Todes starb. Details dazu will die Polizei noch nicht nennen.
Kripo vermutet offenbar Tatort in Kleingartensparte "Sachsenland"
Monatelang ermittelte die Mordkommission im Verborgenen und kam so einem Verdächtigen auf die Spur, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag auf TAG24-Anfrage bestätigte.
Wer genau es ist, dazu machen die Ermittler aktuell keine Angaben. Denn der Mann, der offenbar aus dem Umfeld des Opfers stammt, befindet sich weiter auf freiem Fuß - weil noch einige Puzzleteile fehlen, um den Verbrechensablauf entschlüsseln zu können.
Am Freitag nun schwärmten Polizisten im ehemaligen Wohnumfeld von Liliya Gerr und am Leichenfundort aus, um dort Fahndungsplakate aufzuhängen und Flyer zu verteilen.
Eine ähnliche Aktion fand auch an der Kleingartensparte "Sachsenland" statt. Die Kripo vermutet hier offenbar den Tatort.
Bei dem Tötungsverbrechen soll auch ein älterer dunkler VW Sharan eine Rolle spielen - möglicherweise wurde er zum Transport der Leiche genutzt.
Ob die ungewöhnliche Polizeiaktion am Freitag primär der Zeugensuche diente oder nur Druck auf den Verdächtigen ausüben sollte, bleibt vorerst das Geheimnis der Ermittler.
Titelfoto: Montage: Silvio Bürger; Polizei