Leipzig - Es sollte wohl der große Coup vor Weihnachten werden: In Leipzig haben Unbekannte versucht, mit einem Auto in den Tresorraum eines Kaufland-Marktes zu gelangen. Die Ausführung des Planes war jedoch so dilettantisch, dass der Wagen am Ende Feuer fing und kein Cent in den Taschen der Gangster landete.
Immerhin hatten sie Insiderwissen: Als sich der vermutlich zwischen 19. und 20. Dezember in Plagwitz geklaute Golf II Samstagabend fünf Minuten vor Ladenschluss (22 Uhr) der Rückfront des Kaufland-Marktes an der Kiewer Straße näherte, war die Hauptkassiererin gerade dabei, die Tageseinnahmen in dem Tresor zu verstauen.
Vermutlich hatte ein Täter im Markt die Frau beobachtet und via Handy oder Funkgerät das Zeichen zum "Losschlagen" gegeben.
Der Fahrer im Golf raste los. Vor dem vergitterten Fenster des Tresorraumes hatten die Täter zuvor eine Rampe aus Ziegelsteinen und Füßen von Verkehrsschildern errichtet.
Der VW kachelte über eine Grünanlage, schoss die Rampe hoch, sprengte das Fenstergitter - und blieb dann mit der Front im Fenster stecken.
Gangster versperrt sich den Weg zum Geld
Der Weg durch den heraus gesprengten Fensterrahmen schien nun frei.
Laut Zeugenaussagen sah die Kassiererin (65), die kurz vor ihrer Verrentung steht, auch noch einen Mann in den Raum hineinblicken.
Doch an das Geld heran kam der Ganove nicht mehr. Zum einen steckte der Golf zu tief im Fenster, zum anderen fing er plötzlich an, zu brennen.
Nach Angaben der Polizei sah die Angestellte, die unverletzt blieb, den Mann noch wegrennen.
Die Feuerwehr brauchte eine gute Stunde, die Flammen zu löschen. Eine von der Polizei ausgelöste Ringfahndung blieb erfolglos.
Neben zahlreichen Spuren hat die Kripo auch Material aus diversen Überwachungskameras im und am Markt gesichert.