Feuer-Terror in Leipzigs "Langer Lene" vor Aufklärung: Dresdner Pyromane Heino E. verhaftet

Leipzig/Dresden - Sie haben ihn! Nach monatelangem Feuer-Terror gegen die Bewohner von Leipzigs längstem Wohnhaus, der Langen Lene, ist am Sonntag ein Verdächtiger festgenommen worden. Für die Polizei ein alter Bekannter: Denn der Dresdner Heino E. (40) sorgte vor acht Jahren schon einmal als Feuerteufel von Prohlis für Angst und Schrecken.

Der mutmaßliche Feuerteufel Heino E. (40), der hier auf dem Weg zur Haftrichter-Vorführung ist, lebte in der XXL-Platte. Seit Sonntag sitzt er hinter Gitter.  © Thomas Türpe

Nach Aktenlage ist Heino E. ein notorischer Pyromane. Im Jahr 2005 fiel er in Dresden erstmals als Brandstifter auf. In den Jahren 2016 und 2017 kam es dann in Prohlis zu einer Serie von insgesamt zehn Wohnhaus-Bränden.

Immer wieder war in Hausfluren zweier Mietshäuser an der Finsterwalder Straße Unrat und zuletzt ein Kinderwagen entzündet worden. Die so entstandenen giftigen Rauchgase gefährdeten Dutzende Mieter.

Im Oktober 2017 ging der Feuerteufel schließlich in eine Videofalle der Polizei - es war Heino E. Er wohnte selbst in einem der Häuser, im anderen seine Mutter. Aufgefallen war er bereits, weil er bei den Löscharbeiten stark erregt randaliert hatte und deshalb einmal sogar von der Polizei an einem Verkehrsschild festgebunden werden musste.

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Ein Jahr später wurde der Serienbrandstifter vom Dresdner Landgericht zu sieben Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Leider verzichtete das Gericht damals auf eine psychiatrische Begutachtung des Gärtners nebst Gefahrenprognose.

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Von außen versuchen Feuerleute den Kellerbrand zu löschen. Beim insgesamt vierten Brandanschlag vergangenen Freitag ging der mutmaßliche Feuerteufel in die Videofalle.  © 7aktuell.de/Eric Pannier

Brandstifter Heino E. tappt auch in Leipzig in Videofalle

Die Lange Lene in Leipzig - hier brannte es seit November viermal.  © xcitepress/Anke Brod

Nach der vorzeitigen Entlassung wegen guter Führung siedelte Heino E. 2024 nach Leipzig über, wurde hier von einem Verein zur Resozialisierung Straffälliger in einer sogenannten Bedarfswohnung untergebracht - im Erdgeschoss der Langen Lene!

Im November begannen dann hier die Brandstiftungen. Insgesamt viermal wurde im Keller des 333 Meter langen Plattenbaus Unrat angezündet, zuletzt in der Nacht zum vergangenen Freitag.

Und auch diesmal hatten die cleveren Brandermittler eine Videofalle aufgestellt, in die der Feuerteufel am Freitag tappte. Als Heino E. am Wochenende auf Familienbesuch in Dresden war, klickten die Handschellen. Ein Ermittlungsrichter setzte am Montag den Haftbefehl in Vollzug.

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Bei einer rechtskräftigen Verurteilung dürfte ihm nun Sicherungsverwahrung drohen. Und eine Millionen-Forderung der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) für die in der Langen Lene bereits entstandenen Schäden.

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