Feuer-Attacke auf Leipziger Flüchtlingsunterkunft

Leipzig - Auf die geplante Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Thekla ist in der Nacht zu Samstag ein Brandanschlag verübt worden. Zuvor sprachen sich Bewohner gegen die Nutzung für Geflüchtete aus.

Die Polizei konnte ein Übergreifen des Feuers auf die Gebäude verhindern.
Die Polizei konnte ein Übergreifen des Feuers auf die Gebäude verhindern.

Gegen 0.24 Uhr informierte eine Frau die Polizei über einen Brand an dem noch im Bau befindlichen Gebäudekomplex an der Tauchaer Straße 100 im Leipziger Nordosten.

Beamte sahen eine an der Gebäudewand brennende Holzpalette, die drohte, auf den Komplex überzugreifen. "Durch den Einsatz des Feuerlöschers aus dem Funkstreifenwagen und das Entfernen der Palette wurde dies verhindert", sagte Polizeisprecher Moritz Peters.

Später wurden mehrere gegen die Aufnahme von Flüchtlingen gerichtete Schmierereien sowie verfassungsfeindliche Symbole in dem Bereich festgestellt.

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Eine Spurensicherung führte die Ermittlung zu einer in der Umgebung liegenden Wohnung. Der Tatverdacht gegen den Mieter (24) erhärtete sich. Der Deutsche muss sich nun wegen schwerer Brandstiftung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Sachbeschädigung verantworten.

An einer weißen Wand wurde "Not welcome" aufgesprüht. Dies gilt höchstwahrscheinlich den Flüchtlingen, die hier bald wohnen sollen.
An einer weißen Wand wurde "Not welcome" aufgesprüht. Dies gilt höchstwahrscheinlich den Flüchtlingen, die hier bald wohnen sollen.

Anmietung des Neubaus wegen "dringend benötigter Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung"

In diesem Komplex sollen bis zu 120 Flüchtlinge einziehen.
In diesem Komplex sollen bis zu 120 Flüchtlinge einziehen.

Schon nach der Verkündung der Stadt Leipzig Mitte Juni, an der Tauchaer Straße 100 eine Gemeinschaftsunterkunft für etwa 120 Personen einzurichten, machte sich Ärger in der Bürgerschaft breit. Denn eigentlich war an diesem Standort ein Seniorenheim geplant.

Neben einer bislang von mehr als 2600 Menschen unterzeichneten Petition wurde von einer Bürgerinitiative vor wenigen Tagen auch ein Offener Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) verfasst.

Die Stadt rechtfertigte die zehnjährige Anmietung des Neubaus mit "dringend benötigte Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung". Der Gebäudekomplex, in dem in 29 Wohneinheiten je bis zu zwölf Personen untergebracht werden sollten, sollte im August in Betrieb gehen. Ob dieser Plan aufrechterhalten wird, ist unklar.

Titelfoto: privat

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