Fatale Begegnung: 15-Jähriger stundenlang quer durch Leipzig gedemütigt
Leipzig - Ein 15-Jähriger ist an einer Leipziger Haltestelle von einer Gang aufgegabelt und mehrere Stunden lang gedemütigt worden.

Wie die Polizei erst am heutigen Montag mitteilte, wartete der Jugendliche am Donnerstag, gegen 21 Uhr, auf der Georg-Schumann-Straße an der Haltestelle Annaberger Straße. "Aus einer Gruppe ihm unbekannter Jugendlicher wurde er dort aufgefordert, seine Jacke, Kopfhörer und Bargeld herauszugeben", sagte Polizeisprecher Chris Graupner.
Obwohl er die Gegenstände übergab, wurde er in eine Tram der Linie 11 gedrängt und auf der Fahrt in den Süden mehrfach geschlagen. Am Connewitzer Kreuz stieg die Gruppe mit dem 15-Jährigen aus und lief zur Skaterbahn an der Prinz-Eugen-Straße.
Gegen 23.30 Uhr zwangen die Peiniger den Teenie in eine Tram der Linie 9, fuhren bis zum Hauptbahnhof und liefen gemeinsam Richtung Zoo. "Dort wurde er erneut bedroht und sollte aus seiner Wohnung ein Handy holen", sagte Graupner. Der 15-Jährige stimmte zu, alarmierte dann aber die Polizei.
Die Beamten konnten gegen 0.30 Uhr zwei Syrer (15, 16) in der näheren Umgebung schnappen. Graupner: "Beide sind wegen ähnlicher Delikte bereits polizeilich bekannt."

Der 15-Jährige wurde nach Hause gebracht, während ein älterer Komplize, bei dem ein Teil des Diebesguts gefunden wurde, vorläufig festgenommen und anschließend in U-Haft gesteckt wurde.
Titelfoto: Silvio Bürger