Ermittler sicher: Brand in Leipziger Plattenbau war heimtückischer Doppelmord
Leipzig - Schier unvorstellbare Wendung im Fall des Feuers mit zwei Toten in einem Plattenbau in Leipzig-Paunsdorf: Am Sonntag wurden die erst 16-jährige Tochter der getöteten Frau und ihr gleichaltriger Freund unter Tatverdacht des Doppelmordes verhaftet. Offenbar wollte die junge Frau ihre ganze Familie auslöschen.
Zahlreiche Kerzen brannten auch am Montag noch vor der Eingangstür des Plattenbaus an der Waldzieststraße. Hier war es in der Nacht zu Freitag zu einer Familientragödie gekommen, wie die Ermittlungen der Mordkommission jetzt zutage förderten.
Demnach soll die Tochter, die in den Ferien auswärts schlief, nachts mit ihrem Freund in die heimische Wohnung zurückgekehrt sein, um zu töten.
Offenbar waren Claudia E. (41) und ihr neuer Lebensgefährte Daniel von P. (43) bereits zu Bett gegangen. Der Angriff muss unvermittelt erfolgt sein. Dem Verletzungsbild zufolge stachen und schlugen die Täter auf das arg- und wehrlose Paar mit massiver Gewalt ein. Am Tatort habe es ausgesehen wie im Schlachthof, erfuhr TAG24 aus Ermittlerkreisen.
Da die Ermittlungen sofort wegen Mordes geführt wurden, ist davon auszugehen, dass die Opfer bereits schliefen, die Staatsanwaltschaft folglich das Mordmerkmal der Heimtücke verwirklicht sieht.
Verdacht: Tochter wollte Familie auslöschen, Bruder überlebte schwer verletzt
Den Ermittlungen zufolge wollte die Tochter gemeinsam mit dem Freund auch ihren großen Bruder (20) umbringen. Doch der überlebte die Attacke schwer verletzt und rief im Hausflur laut um Hilfe. Den Angriff auf den Jungen wertete der Haftrichter als versuchten Mord.
Nach dem Gemetzel sollen die Teenager die Wohnung angezündet haben. Ob sie Spuren verwischen wollten oder auch die Brandstiftung wie die Morde aus emotionalen Gründen erfolgte, ist unklar.
Mit Verweis auf das jugendliche Alter der Verdächtigen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft keine weiteren Details nennen.
Titelfoto: Montage: Silvio Bürger