Einbrecher scheitert an Tür und Bewohner: In seiner Wohnung erlebt Polizei Überraschung
Leipzig - Ungewöhnlicher Polizeieinsatz im Westen von Leipzig: Nach einem versuchten Einbruch durchsuchten Beamte eine Wohnung, fanden dabei nicht nur zahlreiches Diebesgut, sondern mussten auch das Veterinäramt informieren.
Der Vorfall ereignete sich laut Polizeisprecher Chris Graupner bereits am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Stuttgarter Allee im Stadtteil Grünau.
Demnach habe ein 44-jähriger Bewohner des Hauses gewaltsam versucht, die Tür einer - aber nicht seiner - Wohnung zu öffnen, hatte zuvor bereits den Spion beschädigt.
Was der Libyer offenbar nicht wusste: Der Mieter (49) der Wohneinheit war zu Hause und nahm die Verfolgung auf, als der 44-Jährige die Flucht antrat. Um sich den Mann vom Hals zu halten, habe er ihn mit einem großen Messer bedroht und verschwand in seiner eigenen Wohnung.
"Nach einer staatsanwaltschaftlichen Anordnung wurde diese dann durch einen Schlüsseldienst geöffnet und durchsucht", so der Sprecher weiter.
Die Beamten staunten nicht schlecht, denn sie fanden rund 20 bis 30 Fahrräder und Fahrradteile, von denen einige zur Fahndung ausgeschrieben waren.
Polizei findet verwahrloste Vögel in Wohnung
Doch damit nicht genug: "Weiterhin wurden in der betroffenen Wohnung drei Käfige mit insgesamt acht Ziervögeln, größtenteils Wellensittiche und Nymphensittiche, festgestellt."
Die Tiere sollen sich teilweise in verwahrlostem Zustand in dreckigen und kaputten Käfigen befunden haben, hätten kaum Futter oder Wasser gehabt. Trotzdem blieben die Vögel nach Rücksprache mit dem Veterinäramt in der Wohnung.
Gegen den 44-Jährigen wird nun wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt, außerdem wegen versuchten Einbruchsdiebstahls in Wohnraum und Bedrohung.
Ein Großteil der Fahrräder wurde sichergestellt, der Mann nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/jensrother, 123RF/jackf