Verdächtiger im Fall Daniel H.: In neuem Prozess ist flüchtiger Farhad A. offenbar das Opfer
Chemnitz - Zweieinhalb Jahre nach dem tödlichen Angriff auf Daniel H. († 35) fehlt vom mutmaßlichen Messerstecher Farhad A. (24) noch immer jede Spur. Weltweit wird nach dem Iraker gefahndet. Nun taucht sein Name in den Akten des Amtsgerichts Leipzig auf.
Farhad A. ist erneut in einen Strafprozess verwickelt, diesmal jedoch als vermeintlich Geschädigter. Darüber berichtete Focus Online.
Zwei Monate vor der Tat nahe des Chemnitzer Döner-Imbisses "Alanya" an der Brückenstraße soll es im Leipziger Nachtclub "L1" eine Auseinandersetzung zwischen dem flüchtigen Iraker und einem Club-Mitarbeiter gegeben haben.
Angeklagt ist Michael T. (38) wegen Körperverletzung.
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin schildert er seine Sicht auf den 17. Juni 2018: "Der Mann hatte kurze Hosen an, einen Rucksack und eine Bierflasche in der Hand. In so einem Aufzug kommt bei uns keiner rein."
Nach der Abweisung habe A. ihn als "scheiß Deutscher" beschimpft und mehrmals angespuckt. Später habe er ihn im "Schwitzkasten" aus dem Club befördert. Laut Anklageschrift soll Michael T. Farhad A. mit der Hand oder der Faust ins Gesicht geschlagen und am Boden liegend getreten haben.
Zum Prozess im März wird der erheblich vorbestrafte Iraker wohl nicht erscheinen. Nach dem Tod von Daniel H. soll er im Ausland untergetaucht sein.
Titelfoto: Ralf Seegers, Polizei Sachsen