Cedric (†17) erstochen im Lärmstreit: Wurzen trauert um einen Sportler
Wurzen - Der tödlichen Messerstecherei in der Nacht zu Freitag in Wurzen war offenbar ein handfester Streit um ruhestörenden Lärm vorausgegangen. In der Stadt trauert man um einen beliebten Nachwuchssportler des örtlichen Polizeisportvereins.
Dutzende Kerzen, Grablichter und Blumen zieren seit der Bluttat einen Mauervorsprung gegenüber des Tatortes. Junge Mädchen kauern fassungslos davor. "Cedi - Nur die Besten sterben jung" steht in Abwandlung eines Songs der Band "Böhse Onkelz" auf einem selbst gemalten Schild.
Mit "Cedi" ist Cedric W. (†17) gemeint, der in der Nacht nach dem Männertag sein Leben verlor. Erstochen von einem 21-Jährigen, gegen den der Ermittlungsrichter am Samstag Haftbefehl wegen Totschlags erließ. Die Umstände der Bluttat sind noch nicht vollständig ermittelt, doch für die Kripo zeichnet sich ein Bild ab.
Demnach feierte der Tatverdächtige Himmelfahrt mit Bekannten im Vorgarten seines Wohnhauses an der Rosa-Luxemburg-Straße.
Auch nach Mitternacht soll die Gesellschaft Zeugen zufolge noch kräftig gelärmt haben.
"Früher ging es fairer zu!" PSV-Boxtrainer entsetzt über Messerattacke
Offenbar wollte sich Cedric W., der mit einem gleichaltrigen Freund unterwegs war, über den Lärm beschweren. Dabei kam es laut Zeugen zu einem heftigen Streit, der in der blutigen Auseinandersetzung mündete. Den Ermittlungen zufolge zog der 21-Jährige ein Messer und rammte es Cedric in die Brust.
Der Nachwuchs-Boxer des PSV Wurzen konnte zwar noch reanimiert werden, starb jedoch später im Krankenhaus. "Ich bin erschüttert, aber heute scheint es üblich zu sein, dass immer gleich ein Messer gezogen wird", sagt PSV-Boxtrainer Horst Kästner (82). Gegenüber TAG24 beschreibt er Cedric als "eher zurückhaltenden Jungen".
Früher habe es auch Schlägereien gegeben, meint Kästner. "Aber da ging es fairer zu und man hat danach zusammen ein Bier getrunken."
Titelfoto: Bildmontage: Frank Schmidt, privat