Leipzig - In der Nacht auf Dienstag wurde ein Gebäude in der Leipziger Eisenbahnstraße angegriffen und beschädigt.

Nach Angaben von Sprecher Chris Graupner handelt es sich bei dem betroffenen Haus um einen möglichen Standort für eine geplante Außenstelle der Polizeidirektion. Die Planungen seien aber noch nicht final beschlossen, ebenso wenig wie die Auswahl der genauen Adresse.

Gegen 22 Uhr bewarfen rund 30 dunkel gekleidete und teilweise vermummte Personen das Haus direkt vor der Haltestelle Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße mit Farbbeuteln und Steinen. Zudem setzten sie in dem Bereich zwei Mülltonnen als Sperre für die alarmierten Einsatzkräfte in Brand.

An die Fassade und quer über die Fenster der geplanten Polizeistation wurde der große Schriftzug "No Cops" (auf Deutsch: "Keine Polizisten") gesprüht.

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Wie die Polizei außerdem mitteilte, wurde in der Konradstraße ein beschädigter Transporter aufgefunden. Der Schaden an der Frontscheibe, den Spiegeln und den Seiten wird auf etwa 5000 Euro geschätzt.

Hier konnte noch in der Nacht eine Tatverdächtige geschnappt werden, ihre Komplizen flüchteten unerkannt. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Durchsuchung der Wohnung der 22-Jährigen an. Inzwischen befindet sie sich wieder auf freiem Fuß.

Bis in die Morgenstunden am Dienstag war die Polizei zur Spurensicherung am Tatort im Einsatz. Auch die Feuerwehr war in der Nacht alarmiert worden und löschte unter anderem eine Brandstelle mitten auf der Fahrbahn, weshalb die Eisenbahnstraße für einige Zeit gesperrt werden musste.

Wie der Sprecher weiter ausführte, habe der Staatsschutz inzwischen die Ermittlungen wegen des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs übernommen.

Die Attacke ist kein Einzelfall: Die Polizei verzeichnet bereits elf Anschläge auf die Immobilie. Auf der Szene-Plattform "indymedia" wurde bereit ein entsprechendes Bekennerschreiben veröffentlicht, das den Unmut gegenüber der neuen Polizeistation kundtut.

Originalmeldung von 8.24 Uhr; aktualisiert um 10.10 Uhr und 18.11 Uhr