"Beyer, Nazischwein!" Erneuter Vandalismus bei AfD-Stadtrat in Leipzig!
Anke Brod
Leipzig - Am frühen Montagmorgen kam es im Leipziger Osten zu einem mutmaßlich politisch motivierten Anschlag an der Wohnadresse von AfD-Stadtrat Marius Beyer (24) im Leipziger Osten. Darüber informierte die AfD-Fraktion TAG24 am Dienstagnachmittag. Das geschah indes nicht zum ersten Mal!
Den Angaben nach beschmierten Unbekannte am Montagmorgen gegen 2.20 Uhr die Garage Beyers mit offenbar politisch motivierten Inhalten. "Beyer, Nazischwein. Raus aus Stötteritz! Refugees Welcome! 161" prangte demnach hier in großen Lettern an einer Wand.
Auch habe man die Reifen zweier davor abgestellten Autos zerstochen, hieß es.
Zu dem Vorfall äußerte sich am Dienstagabend der Vorsitzende der Leipziger AfD-Stadtratsfraktion, Siegbert Droese (53).
"Erneut hat der linksextreme Terror in Leipzig zugeschlagen!", verkündete er und bedauerte im Wortlaut: "Erneut trifft es einen jungen und engagierten AfD-Stadtrat, meinen geschätzten Kollegen Marius Beyer". Ihm und seiner Familie gelte die Solidarität und Unterstützung der gesamten AfD-Fraktion.
Droese fordert namens der AfD-Fraktion die Stadtverwaltung sowie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) nunmehr auf, "endlich konsequent gegen den in Leipzig allerorten grassierenden Linksextremismus und seine gewalttätigen Auswirkungen vorzugehen", so die Ansage.
Auch müsse die Frage erlaubt sein, wie "Linksterroristen wiederholt an Daten über den Wohnort von politisch offenbar unliebsamen Stadträten" kämen, meint Droese.
Erster Anschlag auf Auto von Marius Beyer im Februar 2020
Bereits im Februar 2020 war an Beyers Wohnanschrift das Auto seiner Mutter in Brand gesetzt worden. Verletzt wurde bei dem Übergriff glücklicherweise niemand. Seinerzeit hatte das "Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum" (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) die Ermittlungen übernommen.
Auf der autonomen Plattform "Indymedia" war damals ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Darüber hinaus waren im Februar dieses Jahres in einer Shisha-Bar in der Leipziger City zwei junge Männer niedergeschlagen worden. Einer von ihnen war Marius Beyer.
Spielt Graffito auf Notunterkunft an?
Auf Anfrage von TAG24 bestätigte Polizeisprecherin Sandra Freitag am Dienstagabend, dass Unbekannte in der Nacht von Sonntag zu Montag ein Graffito mit beleidigendem Inhalt an die Fassade einer Garage im Leipziger Stadtteil Engelsdorf geschmiert hätten.
Zudem seien die Reifen zweier Fahrzuege beschädigt worden. Der Sachschaden werde mit knapp 2000 Euro beziffert. Die Polizei habe die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Beleidigung aufgenommen. Weitere Informationen könnten derzeit wegen laufender Ermittlungen nicht herausgegeben werden, so der Stand.
Möglicherweise hat der neuerliche Anschlag an Marius Beyers Wohnhaus etwas mit den Ressentiments seiner Fraktion gegenüber der kürzlich im Leipziger Stadtteil Stötteritz eröffneten Notunterkunft für geflüchtete Menschen zu tun. Doch das ist Sache der Ermittler.
Titelfoto: privat