Geklauter Zoo-Affe - Fahnder haben schlimmen Verdacht: Endete Ruma bereits im Kochtopf?
UPDATE, 10 Uhr: Bartaffe Ruma ist wieder da!
Am Donnerstagvormittag teilte der Zoo mit, dass der Affe gefunden wurde. Mehr dazu im Extra-Artikel.
Artikel von 5.43 Uhr:
Leipzig - Nach ihrer Entführung in der Nacht zum Ostersonntag aus dem Leipziger Zoo fehlt von Bartäffin Ruma (15) weiterhin jede Spur. Anhand der Spurenlage am Tatort geht die Polizei von einem professionellen Auftragsdiebstahl aus. Im Blickpunkt der Ermittler steht dabei auch die südostasiatische Gastroszene in Sachsen.
Entführung für eine illegale Privathaltung oder "Delikatessen-Raub" - diese beiden Ermittlungsansätze verfolgt die Kripo aktuell im Fall Ruma. "Das waren Leute, die genau wussten, was sie haben wollen und wie sie da herankommen", sagte ein mit der Spurenauswertung befasster Experte.
Da der Fährtenhund die Beamten von der Bartaffen-Anlage direkt zum Haupteingang führte, gehen die Ermittler davon aus, dass Rumas Kidnapper als Besucher kamen und sich abends versteckt im Zoo einschließen ließen.
Der Spurenlage zufolge brach dann einer der Täter nachts die Gehegetür auf und trieb so das Tier auf die Außenanlage. Dort muss ein Komplize direkt am Auslauf gewartet und den nach außen fliehenden Affen mit einem Kescher eingefangen haben. Die Leiter, mit der jener Täter auf die Außenanlage gelangte, stand am Morgen noch angelehnt am Wassergraben.
Ob daran DNA-Spuren gesichert wurden, das wollte die Polizei TAG24 nicht beantworten. Mit dem Affen im Sack verließen die Entführer den Zoo dann vermutlich über die Drehtür am Besucherausgang.
Von Bartäffin Ruma (15) fehlt noch immer jede Spur
Dass ein spleeniger Tiernarr den Affen für seine Privathaltung entführen ließ, gilt der Kripo als möglich, aber wenig wahrscheinlich.
Die Befürchtung: Rama könnte in einer illegalen Hinterhofküche gelandet und bereits verspeist worden sein. Affenfleisch gilt in Südostasien noch immer als Delikatesse.
Im Jahr 2012 sorgte ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" für Entsetzen, dessen Mitarbeiter mit versteckter Kamera in einem vietnamesischen Restaurant die grausame Tradition dokumentierten.
Für internationale Schlagzeilen sorgte auch der Fall dreier Vietnamesen, die 2018 vor laufender Kamera einen Rotschenkligen Kleideraffen schlachteten, dann dessen Gehirn löffelten und das Ganze auf Facebook posteten. Im Jahr darauf wurden sie zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Titelfoto: Montage Zoo Leipzig/dpa ; Jan Woitas/dpa