400 Wahlplakate der CDU zerstört oder gestohlen: "Nie dagewesener Plakatvandalismus"
Leipzig - In Leipzig sind am Wochenende rund 400 Wahlplakate der CDU zerstört und gestohlen worden.
"Ich mache seit 1990 Wahlkampf. Aber einen solchen Übergriff habe ich noch nie erlebt", erklärte Leipzigs CDU-Chef Andreas Nowak in einer Mitteilung, in der die Christdemokraten auf den Übergriff aufmerksam machten. Die Partei habe bereits Anzeige gestellt und beklagte einen "nie dagewesenen Plakatvandalismus".
Die Polizei bestätigte den Fall. Demnach hatten Wahlhelfer erst am Samstag über 400 Plakate der Partei in deutscher und arabischer Sprache aufgehängt. Der entstandene Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Insbesondere im Bereich um die Eisenbahnstraße sollen Plakate betroffen gewesen sein. Die CDU hatte dort Wahlplakate aufgehängt, auf denen sie sowohl auf Deutsch als auch Türkisch und Arabisch für mehr Ordnung und Sicherheit warb.
Die Plakate habe die Partei gemeinsam mit den dort ansässigen migrantischen Gewerbetreibenden entwickelt, hieß es.
Wahlhelfer bei Auseinandersetzung verletzt
In ihrer Mitteilung machten die Christdemokraten Linksextremisten für den Vandalismus verantwortlich und argumentierten, dass Plakate von Parteien des linken Spektrums noch hängen würden. Polizeisprecher Olaf Hoppe erklärte auf Anfrage von TAG24, dass es diesbezüglich noch keine Hinweise gebe. "Wir ermitteln in alle Richtungen."
In Sachsen finden am 9. Juni Kommunalwahlen statt - parallel zur Wahl des Europäischen Parlaments. Leipzig wählt dann einen neuen Stadtrat.
Bereits am Wochenende ist ein Wahlhelfer bei einer Auseinandersetzung verletzt worden, als er zusammen mit anderen gerade Wahlplakate anbringen wollte. Laut Leipziger Polizei wurden in den vergangenen Tagen vereinzelt auch Plakate anderer Parteien beschädigt oder heruntergerissen.
Die CDU kündigte an, ihre Schilder ersetzen zu wollen.
Titelfoto: Christian Grube