25-jährige Obdachlose in Leipzig brutal getötet: Polizei ermittelt gegen 20-Jährigen
Leipzig - Sie war im Obdachlosenmilieu unter dem Namen "Nicky" bekannt, soll durch einen Wohnungsbrand auf der Straße gelandet sein: Am 15. März wurde die Leiche einer 25-Jährigen auf einem Bahngelände in Leipzig gefunden (TAG24 berichtete). Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilt, wird in dem Fall gegen einen Tatverdächtigen ermittelt.
"Die Ermittlungen ergaben einen dringenden Tatverdacht gegen einen 20-jährigen Mann", erklärte Staatsanwalt Andreas Ricken gegenüber TAG24. Er soll derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht sein.
Gegen den Mann wird derzeit wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. "Aufgrund der laufenden Ermittlungen können wir aktuell keine weitere Auskunft geben", so Ricken.
Hundehalter hatten die Leiche der 25-Jährigen auf ihrer Gassi-Runde an den Gleisanlagen nahe der Rosa-Luxemburg-Straße entdeckt.
"Nicky" war regelrecht der Schädel eingeschlagen und das Gesicht entstellt worden (TAG24 berichtete). Die Mordkommission nahm sofort die Ermittlungen auf.
Was war "Nicky" zugestoßen?
Aufgrund der massiven Gewalt gegen den Kopf und das Gesicht der Frau stand zunächst eine Beziehungstat, gar ein "Übertöten", im Raum.
In der Nähe des Leichenfundortes befindet sich allerdings auch ein Drogen-Hotspot. Die verlassenen Bahngebäude werden immer wieder von Junkies und Obdachlosen als Unterschlupf genutzt.
In der RTL2-Reportage "Hartes Deutschland", in der der Fall im Oktober aufgegriffen wurde, hieß es ebenfalls, dass "Nicky" drogenabhängig war (TAG24 berichtete). Sie soll Crystal Meth konsumiert haben. "Am Ende war sie so fertig, man konnte kein normales Gespräch mehr mit ihr führen", erzählte André, einer ihrer Bekannten.
Die 25-Jährige soll durch einen Wohnungsbrand auf der Straße gelandet sein. Dort wurde sie von dem damals 18-jährigen Jason in Obhut genommen. Er habe sich um "Nicky" gesorgt, weil das Leben auf der Straße vor allem für Frauen größere Gefahren birgt.
Letztendlich sollte sich diese Befürchtung tragischerweise bewahrheiten.
Titelfoto: Montage: Alexander Bischoff, Screenshot/YouTube/RTLZWEI