Ausgebrannte Autos seit neun Monaten in Parkhaus: "Stehen schön sicher eingezäunt und stören keinen!"
Leipzig - Mit diesem "schmerzlichen" Anruf hat Stephan Skalda nie und nimmer gerechnet! In einer Dezember-Nacht wird er informiert, dass sein Parkhaus im Leipziger Norden in Flammen steht - und mit ihm mehrere Autos. Neun Monate später sind die ausgebrannten Fahrzeuge noch immer dort. TAG24 hat nachgefragt, woran das liegt.
"Die stehen schön sicher eingezäunt, die stören keinen", sagt Stephan Skalda, dem als Geschäftsführer der LMC Verwaltungsgesellschaft aus dem brandenburgischen Wandlitz das Mockauer Parkdeck gehört. Teilweise bis auf die Karosserie ausgebrannt stehen acht Autos noch immer im Erdgeschoss des Decks.
Die Decke wird mit Stahlstützen gesichert, der Bereich ist großflächig abgesperrt. 120 der insgesamt 320 Parkplätze sind seit dem Brand nicht mehr nutzbar, rund 200 stehen noch zur Verfügung.
Wer für diesen Brand verantwortlich ist, ist unklar.
"Die Ermittlungen laufen weiterhin gegen Unbekannt", sagt Staatsanwältin Vanessa Fink zu TAG24. "Konkrete tatverdächtige Personen sind also nicht bekannt gemacht worden."
Weil ein politischer Hintergrund aber nicht ausgeschlossen werden konnte, hatte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes ermittelt.
Parkdeck-Brand in Leipzig-Mockau: Schaden 175.000 Euro - Sanierung 500.000 Euro
175.000 Euro Schaden sei dem Eigentümer entstanden. Hinzu kommen die Autos, die von den Versicherungen der Halter monetär ersetzt wurden.
"Das ist ein riesiger Schaden, den diese Chaoten angerichtet haben", ärgert sich Skalda, dem mittlerweile ein 150 Seiten langer Bericht der Kripo vorliegt.
"Die muss ich erst mal alle durchlesen", sagt er am Mittwoch. Danach solle entschieden werden, ob die Fahrzeuge weiter auf der unteren Ebene stehen bleiben oder rausgeholt werden.
Und: "Gerade ist in Planung, ob das Parkdeck rekonstruiert oder gänzlich abgerissen wird. Aber wenn es abgerissen wird, kommen wieder zwei neue Parkdecks hin", weiß Stephan Skalda, der von 500.000 Euro hohen Sanierungskosten ausgeht. Dazu sei man mit der Stadt Leipzig im Gespräch, die womöglich ohnehin den Bereich verkehrsmäßig umgestalten und eventuell neue Tram-Gleise verlegen möchte.
So fatal der Brand auch war, er beschleunigt das Verfahren des Um- oder Neubaus, welcher laut Eigentümer "nächstes oder übernächstes Jahr" passieren soll. Die Stadt nimmt er in die Pflicht, schneller zu reagieren und sich nicht jahrelang an Genehmigungen aufzuhalten.
Wenn Ihr Hinweise habt und Euch noch nicht bei der Polizei gemeldet habt, könnt Ihr diese an die Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig oder telefonisch unter der Rufnummer (0341) 9664 6666 geben.
Titelfoto: privat