Täglich Stau auf Umleitungs-Strecke! Wie sinnvoll ist diese Leipziger Ampel?
Leipzig - Nach Beginn der Bauarbeiten auf der Zeppelinbrücke hat sich der Verkehr auf andere Straßen verlagert - unter anderem wird die Hans-Driesch-Straße nun deutlich mehr belastet. Eine dort eingerichtete Ampel sorgt besonders in den Rushhours aber für strapazierte Nerven.
Kurz nach der Fußball-EM, bei der vier Partien auch in Leipzig ausgetragen wurden, starteten die Bauarbeiten auf der über das Elsterbecken führenden Brücke, die den Westen mit der Innenstadt verbindet.
Voraussichtlich bis November 2026 wird die Vollsperrung für den motorisierten Verkehr Bestand haben, Trams rollen ab Anfang November dieses Jahres schon wieder über die Trasse.
Stadtauswärts führt die offizielle Umleitung über das Sportforum, vorbei an der Red Bull Arena, durch den Auwald nach Leutzsch. Mittendrin, an der Einmündung zum Cottaweg, kam und kommt der Verkehr regelmäßig zum Erliegen. Grund ist eine temporäre Ampel, die ein Ausfahren der aus dem Cottaweg kommenden Fahrzeuge ermöglichen soll.
Unsinn, findet Mike W. (50), der die ohnehin schon hoch frequentierte Hans-Driesch-Straße regelmäßig befährt. "Wieso muss der Autoverkehr hier künstlich aufgestaut werden?", fragt der Berufskraftfahrer im Gespräch mit TAG24. "Die wenigen Fahrzeuge aus dem Cottaweg könnten sich wie zuvor auch in den fließenden Verkehr eingliedern - vorher waren es sogar noch mehr!"
Umleitung wegen Zeppelinbrücken-Bau in Leipzig: Störungen auf Hans-Driesch-Straße behoben
Die Stadt erachtet die Ampel dagegen für sinnvoll - sowohl für RB Leipzig, dessen Trainingszentrum am Cottaweg liegt, als auch wegen des Baustellenverkehrs der am anderen Ende des Cottawegs liegenden Zeppelinbrücke sowie einer Querungshilfe für Fußgänger, die bei der Ampel-Aufstellung eine entscheidende Rolle gespielt habe, teilte das Verkehrs- und Tiefbauamt TAG24 mit.
Nach ersten wahrgenommenen Staus seien direkt Änderungen vorgenommen worden. Denn die eigentlich dauergrüne Hans-Driesch-Straße, die nur wegen wartenden Verkehrs aus dem Cottaweg oder nach Fußgänger-Anforderung stoppen sollte, sprang viel häufiger auf Rot. "Diese Störungen wurden seitens der Ampelbaufirma behoben", so das Amt, das auch eine Reduzierung der Cottaweg-Grünzeit umsetzen lassen hat.
Aktuelle Beobachtungen deuten demnach auf einen "mittlerweile störungsfreien Betrieb der Anlage" hin.
Bis Ende 2026 werden Verkehrsteilnehmer auf der Hans-Driesch-Straße noch Nerven beweisen müssen. Denn trotz Ampel-Optimierung werden Staus durch Rotphasen unvermeidbar bleiben.
Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger