Neue Baustelle in Leipzig: Hier müssen sich Auto und Rad die Straße künftig teilen

Leipzig - Lange hat's gedauert, jetzt kommt endlich Bewegung rein: Mit einer neuen Markierung will Leipzigs Stadtverwaltung sowohl die Antonien- als auch die Rödelstraße im Westen der Messestadt sicherer für Radfahrer machen. Die Arbeiten sind bereits im Gange.

Nachdem sie im Juni 2023 Thema im Stadtrat war, macht Leipzigs Stadtverwaltung die Antonienstraße nun sicherer für den Radverkehr.
Nachdem sie im Juni 2023 Thema im Stadtrat war, macht Leipzigs Stadtverwaltung die Antonienstraße nun sicherer für den Radverkehr.  © Christian Grube

Zumindest, wenn man der Mitteilung der Stadt glauben mag, nach der die sogenannten "Sharrows" derzeit aufgebracht würden. Vor Ort nachgeschaut war davon noch nichts zu sehen - weder von den Markierungen noch von der Firma, die diese aufbringen soll.

Die Radpiktogramme sollen in beiden Fahrtrichtungen jeweils auf der rechten Spur aufgebracht werden. Allein auf der Antonienstraße, im Abschnitt zwischen Erich-Zeigner-Allee und Klingenstraße, werden laut Stadt künftig 90 "Sharrows" deutlich machen: Hier teilen sich Auto- und Radfahrer die Spur. Auf der Rödelstraße soll der Bereich zwischen Knorr- und Könneritzstraße entsprechend markiert werden.

50.000 Euro sollen die Markierungen kosten. Leipzigs Stadträte hatten das Vorhaben im Juni 2023 beschlossen, nachdem eine Petition mehr Sicherheit für Radfahrer auf der Antonienstraße gefordert hatte. Begründung: Die Tangente Antonienstraße und Schleußiger Weg sei eine der wichtigsten Wegverbindungen von Grünau in den Leipziger Süden, eine durchgehende Radwegverbindung existiert jedoch nicht.

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Die angesprochene Strecke sei "für Radfahrende nicht oder nur unter permanenter Lebensgefahr nutzbar", hieß es.

Stadt hält weiterhin an Radspur fest

Bereits 2020 hatte der Stadtrat die Einrichtung eines Radstreifens auf der Straße gefordert. Weil sie dazu jedoch umgebaut werden müsste, folgt nun zunächst die Übergangslösung.
Bereits 2020 hatte der Stadtrat die Einrichtung eines Radstreifens auf der Straße gefordert. Weil sie dazu jedoch umgebaut werden müsste, folgt nun zunächst die Übergangslösung.  © Christian Grube

Die Petition hatte eigentlich die Einrichtung einer Radspur verlangt. Ein Beschluss, den die Ratsversammlung bereits 2020 gefordert hatte. Vonseiten der Verwaltung hieß es jedoch, dass dies lediglich mit einem Umbau der Straße samt neuem Straßenquerschnitt gelingen könne, will man keinen Stau und massive Verkehrsbehinderungen verursachen.

Zwar sei dies bereits im Projekt "Südsehne" eingeplant. Wann dieses umgesetzt wird, ist allerdings noch unklar. Als Übergangslösung hatte sich die Linke deshalb für die "Sharrows" ausgesprochen, die nun hoffentlich bald markiert werden. Alle Arbeiten können laut Verwaltung bei laufendem Verkehr vorgenommen werden, eine umfangreiche Sperrung ist nicht nötig.

Die Piktogramme sind übrigens keine Neuheit mehr in Leipzig. Sowohl auf dem Martin-Luther-Ring als auch dem Dittrichring finden sie bereits an jenen Stellen Anwendung, die ebenfalls keine separate Radspur erhalten konnten.

Titelfoto: Christian Grube

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