Leipzig - Nach einer hitzigen Debatte im Stadtrat steht nun der Bauplan für den Streckenabschnitt der Prager Straße in Leipzig-Südost: Statt die Fahrspuren in beide Richtungen zu verringern, bleibt zumindest für die Autofahrer alles so, wie es ist.
Mit einer knappen Mehrheit (33 zu 31 Stimmen) hat die Ratssitzung sich am Donnerstag gegen den Umbau der Prager Straße ausgesprochen. Die geplante Reduzierung der vier Fahrspuren ist damit vom Tisch.
In den nächsten Wochen und Monaten muss die Stadtverwaltung nun ausklamüsern, wie neben den motorisierten Verkehrsteilnehmern auch Radfahrer, Fußgänger und die geplanten, breiteren Straßenbahnen unter einen Hut beziehungsweise auf der Prager Straße untergebracht werden sollen.
Der eigentlich schon abgestimmte Planungsbeschluss der vorangegangenen Ratssitzung hatte vorgesehen, dass der durch die beiden gekürzten Autospuren frei gewordene Platz für die Verbreiterung der Straßenbahnschienen für die neuen XXL-Bahnen sowie barrierefreie Haltestellen und genügend Raum für den Radverkehr und Fußgänger genutzt wird.
Allen voran die CDU befürchtete dadurch Staus und starke Verkehrseinschränkungen für Pendel- und Lieferverkehr.
Stadträte befürchten Rückstaus zu Spitzenzeiten
"Wir wollen die Zweispurigkeit erhalten, damit in den Spitzenstunden morgens und nachmittags kein Rückstau entsteht", argumentierte CDU-Stadtrat Falk Dossin, der von Autoschlangen von bis zu 330 Metern ausgeht.
Unter anderem Linke und Grüne hätten gerne an dem Vorhaben festgehalten, um vor allem in Zeiten der Politik-Verdrossenheit für Verlässlichkeit zu sorgen.
"Der Planungsbeschluss von vor zwei Jahren würde heute keine Zustimmung bekommen", weiß Linken-Stadträtin Franziska Riekewald. Die Fakten bezüglich des knapp bemessenen Straßenspielraums seien aber nach wie vor gegeben.
Auf die barrierefreien Haltestellen wurde sich geeinigt, wie es mit dem geplanten Fuß- und Radweg weitergeht, muss nun laut einiger Prüfanträge seitens der Stadtverwaltung eruiert werden.
"Die Bürgerinitiative Prager Straße ist happy. Die Stadträte haben sich noch einmal parteiübergreifend mit dem Thema beschäftigt. Und eine vernünftige Entscheidung getroffen. Wir werden uns weiter einmischen, für die Belange aller Bürger!", freute sich die Initiative, die sich maßgeblich für die Belange der Anwohner vor Ort starkgemacht hatte.