Von Lutz Brose
Leipzig - Im Frühjahr traten keine High-Tech-Bahnen von Allstrom, Siemens oder Stadtler, sondern 40 Jahre alte Leipziger Tatras ihre längste Reise in die Ukraine an. Doch wie ging es vor Ort weiter mit ihnen?
"Aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit und ihres Komforts sind diese Straßenbahnen bei Mitarbeitern und Fahrgästen beliebt", berichtete Volodymyr Kobets von "Dnipro Elektrotransport" in der vergangenen Woche bei der offiziellen Inbetriebnahme der Bahnen in der Ukraine.
Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Dnipro, Igor Makovtsev, gab er ein Update über die vergangenen spannenden Monate der Tatras.
"Die ersten sieben Bahnen vom Typ Tatra T4D-M1 wurden in den letzten Monaten der hiesigen Spurbreite angepasst, haben eine neue Lackierung erhalten und wurden mit GPS-Modulen ausgestattet", erklärte Makovtsev beim Pressetermin.
Und weiter: "Außerdem verfügen sie über ein modernes Fahrmotorsteuerungssystem, das es ermöglicht, die Straßenbahnen mit sanftem Anfahren und Bremsen zu steuern und beim Betrieb 30 Prozent weniger Strom zu verbrauchen."
Die restlichen 19 Tatras sollen in den kommenden Monaten aufbereitet und modernisiert werden, sodass sie voraussichtlich im Jahr 2025 über die ukrainischen Gleise rollen werden.
Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) unterstützten mit der Abgabe von 26 ausgemusterten Tatra-Bahnen erneut die Stadt am Dnepr. Bereits in den Jahren 2019/2020 wurden 50 Fahrzeuge dieses Typs nach Dnipro verkauft.