"Ackerstadt" Leipzig sucht neue Bauern ... aber öko müssen sie sein

Leipzig - Messestadt, Musikstadt, Sportstadt - so ist Leipzig international bekannt. Dass die Kommune aber auch eine beachtliche Agrarstadt ist, dürften die wenigsten wissen. Rund 10.000 Hektar Ackerland gibt es auf Leipziger Gebiet. Für einige Felder werden jetzt neue Bewirtschafter gesucht. Chancen auf einen Pachtvertrag haben aber nur Ökobauern.

Da schaut der Bauer aus seinem Traktor. Leipzig ist auch eine Agrarstadt mit insgesamt 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Einige Felder sollen jetzt neu verpachtet werden.
Da schaut der Bauer aus seinem Traktor. Leipzig ist auch eine Agrarstadt mit insgesamt 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Einige Felder sollen jetzt neu verpachtet werden.  © Bildmontage: imago/westend61, Imago/Christian Grube

Etwa 14.286 Fußballfelder, verteilt über die Außenbezirke der Stadt - so groß ist die landwirtschaftliche Nutzfläche in Leipzig. Doch das Rathaus selbst besitzt davon nur einen bescheidenen Anteil - rund 18 Prozent. Reicht immerhin aus, um für diese 1838 Hektar mit 67 Pächtern aktuell 133 Landpachtverträge zu schließen.

Ein Teil dieser Äcker soll jetzt neu verpachtet werden. Am Montag beginnt das Bieterverfahren für eine erste Tranche aus insgesamt 80 Hektar Land. Die Stadt bietet eine Laufzeit von 15 Jahren an, zum "ortsüblichen Pachtzinssatz".

Großes Aber: Chancen auf die Landpacht haben eigentlich nur Öko-Bauern. So wolle die Stadt den Anteil der Bio-Landwirtschaft in Leipzig künftig auf 30 Prozent erhöhen, sagt Matthias Kaufmann, Chef des Liegenschaftsamtes.

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Und erklärt: "Wir wollen sowohl kleineren als auch großen Betrieben geeignete Flächen anbieten und haben daher sieben unterschiedlich große Pachtlose im Leipziger Stadtgebiet für das Vorhaben ausgewählt."

Ein Mähdrescher erntet ein Feld am Leipziger Stadtrand ab.
Ein Mähdrescher erntet ein Feld am Leipziger Stadtrand ab.  © DPA

Für das Auswahlverfahren sind 20 Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitskriterien vorgegeben. So ist etwa der Einsatz von Klärschlamm genauso tabu wie gentechnisch verändertes Saatgut. Auch chemisch-synthetischen Pflanzenschutz will die Stadt auf ihren Feldern nicht dulden. Das Bieterverfahren geht bis zum 31. März. Verpachtung gegen Höchstgebot ist ausgeschlossen.

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