Wer soll sich das noch leisten können? WG-Zimmer in Köln erneut teurer geworden

Köln - Zum Start des Wintersemesters sind WG-Zimmer in Köln noch einmal teurer geworden. Der mittlere Preis für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft liegt in der Millionenstadt am Rhein laut einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de bei 600 Euro - das sind 30 Euro mehr als im Wintersemester 2023/24.

In größeren Städten suchen Studierende meist über mehrere Kanäle nach einem WG-Zimmer, manchmal auch ganz klassisch über einen Aushang. (Symbolbild)  © Daniel Naupold/dpa

Köln liegt damit nach München (790 Euro), Frankfurt (680 Euro), Berlin (650 Euro) und Hamburg (620 Euro) bundesweit auf Platz fünf der teuersten Standorte für WG-Zimmer.

Im Bundesschnitt müssen Studierende demnach zu Beginn des Wintersemesters mit 489 Euro pro Monat rechnen - 3,6 Prozent oder 17 Euro mehr als im Vorjahr. Untersucht worden seien alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden - und damit die Wohnsituation von etwa 90,5 Prozent aller rund 2,7 Millionen Studierenden in Deutschland, hieß es.

Günstiger kommen Studierende in Nordrhein-Westfalen, etwa in Siegen weg. Die Stadt gehört der Auswertung zufolge mit einem mittleren WG-Zimmerpreis von 330 Euro zu den fünf günstigsten Hochschulstandorten bundesweit.

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"Nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Wohnkosten extrem gestiegen. Jetzt können wir eine Erholungsphase erkennen", sagte Projektleiter Stefan Brauckmann zu den Zahlen. Vor dem Wintersemester 2013/ 2014 kostete ein WG-Zimmer im Schnitt noch 324 Euro.

Die BAföG-Wohnkostenpauschale wurde zu Beginn des Semesters zwar von 360 auf 380 Euro pro Monat erhöht. In vielen Hochschulstädten lässt sich damit der Untersuchung zufolge aber nicht einmal ein gewöhnliches Zimmer in einer Wohngemeinschaft bezahlen.

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BAföG-Wohnkostenpauschale reicht nicht mal mehr für ein WG-Zimmer

Köln gehört in Sachen WG-Wohnpreise zu den fünf teuersten Städten Deutschlands. Nur Berlin, Frankfurt, Hamburg und München liegen im Ranking noch vor der Domstadt.  © Thomas Banneyer/dpa

Die Folge: Viele junge Menschen in der Ausbildungsphase könnten kein preislich passendes Angebot am Hochschulstandort finden, sagte Brauckmann.

"An vielen Standorten wird deutlich, dass selbst gemeinnützige Träger, wie die Studierendenwerke, in den mit öffentlicher Förderung errichteten Neubauwohnheimen nur schwer Endkundenpreise anbieten können, die innerhalb der neuen BAföG-Wohnkostenpauschale liegen."

Zimmer in Wohngemeinschaften werden auf wg-gesucht.de in der Regel mit Warmmieten angeboten, welche auch die Kosten für Strom, Internet sowie die Möblierung und technische Ausstattung in den gemeinschaftlich genutzten Räumen enthalten.

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