"Sei kein jämmerlicher Feigling!" Familie sucht mit emotionaler Videobotschaft nach Todesfahrer

Köln/Wesseling - Rund ein Jahr nach einem Unfall mit einem getöteten jungen Mann (20) in Wesseling bei Köln geht die Familie des Opfers einen ungewöhnlichen Schritt.

Einsatzkräfte sicherten Spuren am Unfallort und nahmen die auf der Straße liegende Kleidung unter die Lupe.
Einsatzkräfte sicherten Spuren am Unfallort und nahmen die auf der Straße liegende Kleidung unter die Lupe.  © Alexander Franz

Mit einem emotionalen Video und einer 10.000 Euro schweren Belohnung sucht sie selbst nach dem Todesfahrer. In dem auf YouTube veröffentlichen Clip appellierte der Vater des Toten an den mutmaßlichen Täter, sich zu stellen.

"Wir sind uns sicher, dass dich deine Tat belastet", sagt er dort in die Kamera. "Sei kein jämmerlicher Feigling, mache reinen Tisch, stelle dich der Polizei."

Der 20-Jährige war am 26. März 2023 in Wesseling als Fußgänger von einem Auto angefahren worden und später in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen gestorben.

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Nach damaligen Angaben hatte ein Zeuge gegen 1.00 Uhr am Morgen einen lauten Knall gehört und dann aus seiner Wohnung heraus auf der Straße einen Menschen liegen sehen. Nach dem Fahrer wurde danach gefahndet - aber bislang ohne Erfolg.

Polizei konnte Hersteller und Typ des Unfallfahrzeugs ermitteln

Polizei und Feuerwehr machten sich nur wenige Minuten nach dem tödlichen Crash auf den Weg zum Unfallort.
Polizei und Feuerwehr machten sich nur wenige Minuten nach dem tödlichen Crash auf den Weg zum Unfallort.  © Lars Jäger

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte am Montag mit, dass es aufwendige Ermittlungen gegeben habe. "Durch Zeugenvernehmungen und kriminaltechnische Untersuchungen von Bruchteilen von Fahrzeugkomponenten, die an der Unfallstelle gefunden wurden, konnten Hersteller und Typ des von dem nach wie vor unbekannten Täter geführten Pkw identifiziert werden", erklärte er.

Große Datenmengen seien erhoben und ausgewertet worden - unter anderem bei Straßenverkehrsbehörden und verschiedenen Unternehmen der Automobilbranche. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse dauere allerdings noch an.

Parallel sei geplant, den Fall in einer der nächsten Ausgaben der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorzustellen. Zudem werde auch die Staatsanwaltschaft 3000 Euro für sachdienliche Hinweise ausloben.

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Der Auslöser für den Vater, nun an die Öffentlichkeit zu gehen, sei der bevorstehende Jahrestag des Todes seines Sohnes gewesen. Möglicherweise werde nicht der Täter aufgerüttelt - aber womöglich sein Umfeld. "Ich denke, das ist noch einmal ein Push", sagte er.

Titelfoto: Alexander Franz

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