Schockierende Objekte: "Haus der Geschichte" zeigt Lichterbogen von Chemnitzer Nazi

Bonn - Das Haus der Geschichte blickt auf die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit seit 1945. Die Exponate überraschen - und schockieren.

"Nach Hitler - Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus" heißt die neue Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn.
"Nach Hitler - Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus" heißt die neue Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn.  © Federico Gambarini/dpa

Eines der gefälschten Hitler-Tagebücher, die Zugfahrkarte einer Holocaust-Überlebenden von Theresienstadt zurück in ihre Heimat und eine ausgebrannte Telefonzelle, die als Bücherbox zur Information über den Nationalsozialismus diente: All das gibt es in einer neuen Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn zu sehen.

Die Schau trägt den Titel "Nach Hitler - Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus".

"Wir glauben, dass das Thema sehr relevant ist - dass es leider in der letzten Zeit noch mehr Relevanz erhalten hat durch den Aufstieg rechtsextremer, rechtspopulistischer Parteien", sagte Museumschef Harald Biermann (58).

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Der Ansatz der Ausstellung ist, das Thema nicht aus der Warte der großen Politik zu betrachten, sondern aus Sicht der aufeinander folgenden Generationen - von der "Erlebnisgeneration", die die Nazi-Zeit noch selbst mitgemacht hatte, bis zur Generation der nach der Wiedervereinigung Geborenen.

Ein Besucher fotografiert einen Schwibbogen, der das Konzentrationslager Auschwitz verherrlicht.
Ein Besucher fotografiert einen Schwibbogen, der das Konzentrationslager Auschwitz verherrlicht.  © Federico Gambarini/dpa

Gezeigt werden überraschende und schockierende Objekte - so eine von 1965 datierende Postkarte von Hitlers Berghof - "Die besten Grüße vom Obersalzberg" - und ein ausgesägter weihnachtlicher Lichterbogen mit einer Darstellung des Vernichtungslagers Auschwitz, mit dem ein mehrfach vorbestrafter Rechtsextremist aus Chemnitz 2019 sein Fenster dekorierte.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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