Steuerverschwendung: Diese Kölner Baustelle ist ein Millionengrab

Köln - Alljährlich listet der Bund der Steuerzahler in seinem sogenannten Schwarzbuch die größten Geld-Verschwendungen aus öffentlicher Hand auf. Regelmäßig sind dabei auch Fälle aus Nordrhein-Westfalen dabei. Dieses Mal hat es unter anderem auch eine geplante Kölner Sehenswürdigkeit getroffen.

Das jüdische Museum MiQua in Köln ist seit 2021 im Bau. Statt 48 kostet das Projekt inzwischen mindestens 190 Millionen Euro.
Das jüdische Museum MiQua in Köln ist seit 2021 im Bau. Statt 48 kostet das Projekt inzwischen mindestens 190 Millionen Euro.  © Stadt Köln / Matthias Meurer

Die Rede ist vom jüdischen Museum MiQua. Dort sind die Kosten für den Bau der 2400 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche von ursprünglich 48 auf mittlerweile 190 Millionen Euro gestiegen!

Als Begründung dafür hatte die Stadt die gestiegenen Baukosten und die Kündigung des ursprünglich eingeplanten Stahlbauers angegeben. Der Fall ist inzwischen auch zu einem Politikum geworden, weil der Eröffnungstermin für das Museum immer weiter nach hinten verschoben wurde.

Statt noch in diesem Jahr wird es vermutlich nicht vor Dezember 2027 fertig sein.

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2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte sollen in dem 600 Meter langen unterirdischen Rundgang erlebbar werden. Gezeigt werden sollen die Überreste eines römischen Statthalterpalasts, eines mittelalterlichen jüdischen Viertels und eines Goldschmiedeviertels.

Nicht zum ersten Mal ist das Mammutprojekt im Blick des deutschen Steuerzahlerbundes, kein Wunder bei einer Kostensteigerung von mittlerweile knapp 400 Prozent!

Schwarzbuch der Steuerverschwendungen: Auch Nörvenich, Wachtberg und Monheim vertreten

Auch der alle fünf Jahre zu überarbeitende Lärmaktionsplan für die Gemeinde Nörvenich für 6000 Euro schaffte es in die diesjährige Auswahl der Steuerverschwendungen.
Auch der alle fünf Jahre zu überarbeitende Lärmaktionsplan für die Gemeinde Nörvenich für 6000 Euro schaffte es in die diesjährige Auswahl der Steuerverschwendungen.  © dpa-Bildfunk

Mit in die diesjährige Ausgabe haben es aber auch andere schwindelerregend teure Projekte aus NRW geschafft.

So sind zum Beispiel der Monheimer Eventbus, der als Verstoß gegen die Gemeindeordnung bewertet wurde, der Lärmaktionsplan von Nörvenich, der alle fünf Jahre 6000 Euro kostet, und ein 100.000 bis 200.000 Euro teurer Fußweg in Wachtberg bei Bonn auf der Liste unnötiger Ausgaben.

Was das jährliche Hinschauen des Steuerzahlerbunds bringt, zeigt ein Beispiel aus Burscheid: Dort wird nach Angaben des Verbandes eine fragwürdige Aussichtsplattform nach anhaltender Kritik nun doch nicht gebaut.

Titelfoto: Stadt Köln / Matthias Meurer

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