Stadt Köln prüft Nachtfahrverbot für Mähroboter: Land gibt Kontra!
Düsseldorf/Köln - Die Stadt Köln will nach Angaben der Verwaltung zum Schutz von Igeln ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter einführen und stößt damit auf Widerstand.
Das Land Nordrhein-Westfalen hält davon wenig und appelliert laut einer Sprecherin lieber an die "die Vernunft der Menschen", um "Umsicht bei der heimischen Gartenpflege walten zu lassen".
Der Hintergrund: Die Stadtverwaltung legte in einer Unterlage für den Umweltausschuss dar, dass sie "ein Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz der Igel über eine Allgemeinverfügung auf Basis des Bundesnaturschutzgesetzes" erlassen wolle.
Konkret hieß es in dem Papier: "Es ist geplant, die Verbotszeiten je nach Jahreszeit an den Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgangsuhrzeiten auszurichten. Hier soll das Verbot mit 30 Minuten vorher, beziehungsweise nachher, die Dämmerungszeiten einschließen."
Der Grund laut Verwaltung: "Als besonders geschützte Art, deren Bestände deutlich rückläufig sind, ist es angemessen, Schutzmaßnahmen für Igel zu ergreifen." Die "automatisierten Rasenmäher" könnten "gravierende bis tödliche Schnittverletzungen bei Igeln verursachen", betonte die Stadt.
Das zuständige Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sieht keine Notwendigkeit, das Kölner Modell landesweit zu übernehmen.
Mähroboter sollen nach Möglichkeit zur Mittagszeit fahren
Das Ministerium und die Landestierschutzbeauftragten würden bereits "regelmäßig zu dem sorgfältigen und sachgemäßen Einsatz von Mährobotern und dem Anlegen igelsicherer und wildtiergerechter Gärten" sensibilisieren.
Um die dämmerungs- und nachtaktiven Igel im eigenen Garten zu schützen, "sollte der Mähroboter nach Möglichkeit um die Mittagszeit mähen", so das Ministerium weiter.
Und: "Tagsüber sollte bei der Nutzung von Rasentrimmern ebenfalls auf Igel geachtet werden, die häufig an Heckensäumen und Strauchrändern schlafen."
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa