Queer-Beauftragter aus Köln schießt gegen Elon Musk: "Nutzt X, um rechte Netzwerke zu stärken"

Köln - Der Kölner Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann (45, Grüne) zieht sich von der Social-Media-Plattform X zurück.

Sven Lehmann (45) ist seit Januar 2022 Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter).  © Guido Kirchner/dpa

Das hat der 45-Jährige, der bei der Bundestagswahl vor wenigen Wochen die meisten Stimmen aus Köln erhalten hatte, am Mittwoch auf seinem eigenen X-Profil mitgeteilt.

"In eigener Sache: Ich lege meinen Account hier bei X still", schreibt Lehmann zunächst, ehe er auf die Gründe für seinen Abschied eingeht.

Demnach gebe es auf der Plattform seit der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk (53) nur noch "entgrenzten Hass", meint Lehmann, der zudem moniert: "Elon Musk nutzt X, um rechte Netzwerke zu stärken. Er verbreitet Fake News, verhalf Trump zum Comeback und mischte sich in den Bundestagswahlkampf ein."

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Weil der X-Algorithmus zudem "rechte Hetze und enthemmte Aggressionen" verstärken würde, kommt der Queer-Beauftragte der Bundesregierung zu einem vernichtenden Urteil: "X verkommt zur rechten Propagandamaschine!"

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US-Milliardär Elon Musk ist Grünen-Politiker Sven Lehmann ein Dorn im Auge

Elon Musk (53) hat die Social-Media-Plattform X im Oktober 2022 für insgesamt rund 44 Milliarden Dollar gekauft.  © Allison Robbert/AFP Pool via AP/dpa

Darüber hinaus appelliert der 45-Jährige an die Nutzer, die Plattform nicht "superreichen Tech-Oligarchen" zu überlassen, und fordert: "Wir brauchen einen robusten Digital Services Act und härtere Maßnahmen gegen digitale Straftaten."

Er selbst wolle künftig ebenfalls nicht schweigen, sondern sich weiterhin "mit voller Kraft für Demokratie und Menschenwürde einsetzen" - allerdings in anderen sozialen Medien, betont Lehmann.

"Chapeau an alle, die das hier bei X weiter auf sich nehmen!", meint der Politiker abschließend.

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