"Pipi-Posse" in Köln: Bald pinkeln auch Frauen auf öffentlichen Toiletten kostenlos

Köln – Wer an einem lauen Sommerabend einen Spaziergang macht und sich das ein oder andere Kaltgetränk – ob alkoholisch oder nicht – genehmigt, muss irgendwann eine Toilette aufsuchen. Männer haben es da bekanntlich leichter als Frauen, doch das soll sich in Köln bald ändern.

Öffentliche Toiletten gibt es im Kölner Stadtgebiet mehrfach. Bislang mussten Frauen allerdings für die Nutzung zahlen - Männer nicht.
Öffentliche Toiletten gibt es im Kölner Stadtgebiet mehrfach. Bislang mussten Frauen allerdings für die Nutzung zahlen - Männer nicht.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Denn noch immer können Männer einfach so durchrauschen, während Frauen oftmals 50 Cent für die öffentlichen WC's zahlen müssen.

Das Toilettenhaus am Brüsseler Platz ist dafür ein gutes Beispiel. Während sich die Männer zu später Stunde förmlich die Klinke in die Hand geben, bildet sich bei den Frauen eine lange Schlange. Die merkwürdige Kostenpolitik halten viele für ungerecht.

Die SPD-Fraktion hatte kürzlich die Idee, dass Toiletten für alle kostenlos werden sollen. "Dieser Ungerechtigkeit allen 'Nicht-Männern' gegenüber wollen wir ein Ende setzen", hieß es in einer Mitteilung der Partei.

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Die Grünen, CDU und Volt schlossen sich an. Wie der Kölner Stadtanzeiger damals berichtete, habe die Stadt die Anschuldigung der Ungleichbehandlung von sich gewiesen. Die Maßnahme solle Wildpinkeln vermeiden, hieß es. Außerdem seien die Kosten für die Instandhaltung zu hoch, sobald man die Toiletten gratis anbiete.

Jetzt die Wende: In der jüngsten Sitzung hat der Gleichstellungsausschuss der Stadt beschlossen, das Problem "Pipi-Posse" zu lösen. Künftig sollen die öffentlichen Toiletten der Stadt kostenlos zur Verfügung stehen - und zwar für alle.

Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, fordert die SPD-Fraktion die Verwaltung dazu auf, den Beschluss so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen. Da der Stadt nun etwa 200.000 Euro pro Jahr flöten gehen, soll ebenfalls darüber nachgedacht werden, wie die Einnahmeausfälle refinanziert werden können.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

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