Nach Explosionen in Köln: Polizei-Boss klärt Stadtrat über Ermittlungen auf
Köln - In der 6. Ratssitzung des Jahres hat der Stadtrat Köln unter der Führung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (67) am Dienstag unter anderem über die jüngsten Bomben-Angriffe diskutiert.
Bevor aber Polizeipräsident Johannes Hermanns über den aktuellen Stand der Ermittlungen sprechen konnte, gab es eine Pause.
Grund dafür war ein Änderungsantrag zum Streit-Thema Geißbockheim! Seit Jahren sorgt der geforderte Ausbau nämlich für jede Menge Zwist zwischen Klub und städtischer Politik.
Ein Ende der Unstimmigkeiten kam allerdings kurz vor 23 Uhr in einer nicht öffentlichen Abstimmung zustande! Dabei war zwischenzeitlich sogar von "peinlichen politischen Machtspielchen" die Rede.
Deutlich seriöser dagegen sieht es bei den Ermittlungen im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in der Domstadt aus.
"Wir tun alles Mögliche, um die Taten der letzten Wochen zu verhindern und Täter zur Rechenschaft zu ziehen", versprach Polizei-Boss Hermanns.
Polizeichef kann Kölner Bürger beruhigen
Ihm und seinem Team zufolge steht der Schutz der Betroffenen und Opfer an oberster Stelle.
In Bezug auf die jüngsten Geschehnisse ist die Botschaft an verunsicherte Bürger aber klar: "Das sind Milieu-Taten! [...] Diese Taten richten sich gegen Menschen, die mit den Geschichten dahinter zu tun haben."
Laut Hermanns richten sich die Explosionen und Schüsse nicht auf wahllos ausgesuchte Personen - vielmehr auf Menschen aus der Drogen-Szene. Den Vorwurf vieler Kölner, die Polizei würde nicht ausreichend gegen die Explosionen vorgehen, weist Hermanns deutlich zurück.
Denn: "Zur Wahrheit gehört, dass weder Täter noch Opfer mit uns sprechen wollen." Ebenso sollen Betroffene nur sehr eingeschränkt angebotene Schutzmaßnahmen wahrnehmen, teilte er mit. Insgesamt 80 Polizisten kümmern sich demnach im Hintergrund in engem Austausch mit den niederländischen Behörden um die Ermittlungen von inzwischen 22 Tatorten.
Die nächste Stadtrat-Sitzung ist für November geplant.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa