Gibt es in Köln bald die Verpackungssteuer? Kölner Stadtrat geht wichtigen Schritt

Von Jonas-Erik Schmidt

Köln - Der Kölner Stadtrat hat den Weg zu einer Verpackungssteuer in der Rheinmetropole geebnet.

Auf Einwegschalen und Einwegbesteck könnte es bald Pfand geben.
Auf Einwegschalen und Einwegbesteck könnte es bald Pfand geben.  © picture alliance / Alexander Heinl/dpa

Das Gremium verabschiedete einen Antrag, der die Stadtverwaltung auffordert, eine entsprechende Beschlussvorlage vorzubereiten. Die Unterstützer der Steuer sind damit ihrem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Der Antrag war von der Grünen- und der CDU-Fraktion im Kölner Stadtrat eingebracht worden.

In dem Antrag wird die "Einführung einer Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild in Köln" eingefordert. "Dabei sollen im Gegensatz zur Tübinger Regelung auch Drive-In-Angebote besteuert werden", hieß es in dem Papier zudem.

Tübingen erhebt seit Anfang 2022 eine Steuer von 50 Cent auf Einwegverpackungen wie Kaffeebecher, 50 Cent für Einweggeschirr wie Pommesschalen und 20 Cent auf Einwegbesteck. Eine Beschwerde dagegen hatte das Bundesverfassungsgericht Ende Januar abgewiesen - und damit Rechtssicherheit für andere Städte geschaffen, die dem Beispiel folgen wollen.

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Mit der Steuer wolle man "Anreize für Mehrweglösungen" schaffen und einen Beitrag für nachhaltigen Konsum leisten, hatte der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Kölner Rat, Robert Schallehn, erklärt, als die Pläne vorgestellt worden waren.

Unterstützer wollen Müllberge bekämpfen

In Köln sind überfüllte Mülleimer keine Seltenheit.
In Köln sind überfüllte Mülleimer keine Seltenheit.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

"Die Müllberge aus Einwegverpackungen sind eine Belastung für unsere Stadt und die Umwelt." Im Stadtrat wurden bei der Beratung aber auch Bedenken geäußert. "Wir erleben die Einführung eines Bürokratiemonsters", kritisierte Volker Görzel von der FDP.

Branchenverbände warnten ebenfalls vor negativen Auswirkungen für betroffene Unternehmen. Mit Köln plane die erste Millionenmetropole eine solche Steuer.

"Wir verfolgen branchenübergreifend das Ziel, die Kölner Innenstadt sauberer zu machen und Verpackungsmüll zu reduzieren", erklärte Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen Aachen-Düren-Köln, dazu.

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Eine kommunale Verpackungssteuer sei allerdings "das falsche Mittel", um dieses Ziel zu erreichen. "Gerade angesichts der wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen bedeutet diese zusätzliche Steuer einen enormen finanziellen und bürokratischen Aufwand", erklärte er.

Titelfoto: picture alliance / Alexander Heinl/dpa

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