Oben-ohne-Baden in Köln? Das müssen Frauen jetzt wissen
Köln - Berlin hat es vorgemacht, die Kölner Bäder ziehen jetzt nach und haben einen überraschenden Beschluss gefasst.
Die Kölnbäder GmbH hat auf eine Beschwerde in Berlin reagiert und ihre Haus- und Nutzungsordnung zum 1. April geändert.
In der Bundeshauptstadt hatte eine 33-Jährige protestiert, da sie "oben ohne" schwimmen war und anschließend das Bad verlassen musste - doch die Frau bekam recht.
Deshalb ist dies nun auch Frauen in den 13 städtischen Schwimmbädern der Kölnbäder GmbH gestattet. Darunter fallen auch das Stadionbad, der Lentpark und das Agrippabad in Köln.
"Es wird in sämtlichen Bereichen der Kölnbäder so sein, dass nur die primären Geschlechtsteile mit einer üblichen Schwimmkleidung bedeckt sein müssen", äußerte sich Sprecherin Franziska Graalmann gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Im vergangenen Jahr hatte eine Testphase in Göttingen für Aufsehen gesorgt. Dort durften Frauen am Samstag und Sonntag "oben ohne" schwimmen gehen. Auslöser war eine Frau, die aus dem Schwimmbad verwiesen wurde.
Sie hatte ihre Brüste beim Baden nicht bedeckt, weil sie sich nicht als Frau identifiziere.
Kölner Partei forderte schon im vergangenen Mai Gleichberechtigung für alle
Nun haben sich auch die Kölnbäder der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst, die sich seit einiger Zeit abzeichnet. "Wir gehen nicht davon aus, dass viele Frauen die Möglichkeit nutzen werden", glaubt Graalmann.
Bereits im Mai des vergangenen Jahres hatte die Kölner Volt-Fraktion eine Gleichstellung von Frauen und Männern gefordert.
Das Baden ohne Oberbekleidung war Frauen bisher nicht gestattet. Eine Ausnahme galt lediglich in den Saunabereichen. "Oben ohne" durften sich Frauen jedoch auf den Liegewiesen aufhalten. Dort wurde das oberkörperfreie Sonnen zumindest geduldet.
"Beim Wechsel von der Liegewiese ins Wasser haben die meisten bislang aber auch freiwillig ein Oberteil angezogen", erklärt die Sprecherin der Kölnbäder beim Kölner Stadt-Anzeiger.
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa