Neuer Bericht zeigt es im Detail: Hier ist es in Köln am gefährlichsten
Köln - Seit 2022 sind die Straftaten im Kölner Stadtgebiet um sechs Prozent gestiegen. Es gibt mehr jugendliche Täter und eine gleich bleibende Aufklärungsquote. So steht es in einem neuen Bericht zum "Masterplan Sicherheit" der Stadt Köln. Der listet auch detailliert auf, wo es in Köln aktuell am gefährlichsten ist.
Demnach sind die Stadtteile, in denen die meisten Straftaten pro Einwohner stattfinden, das Neumarkt-Viertel (1,99 Fälle pro Kopf), das St.-Martin-Viertel (1,7) und das Cäcilien-Viertel am Josef-Haubrich-Hof (1,51). Das sind alles Gebiete zwischen Altstadt und Neumarkt, die schon seit Jahren wegen Drogen- und Diebstahlproblemen im Fokus stehen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt kommen auf das gesamte Stadtgebiet lediglich 0,06 Fälle pro Einwohner.
Unter den Top-Ten finden sich unter anderem der Ebertplatz, der Deutzer Ottoplatz und die Stadtteile Kalk und Mülheim.
Das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten soll nun ein erster Schritt zu mehr Sicherheit generell in Köln sein. Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt wollen sich bei ihrem weiteren Vorgehen auf einige der besonders betroffenen Gebiete konzentrieren.
Insgesamt 650.000 Euro hat das Kölner Ratsbündnis für das Gutachten ausgegeben. Der Bericht zeigt aber nicht nur die Fallzahlen, sondern auch welche Straftaten vorkommen. Es handelt sich dabei um ein breites Spektrum aus Raub-, Körperverletzungs- und Diebstahlsdelikten, genauso wie sexuelle Belästigung und Drogenvergehen.
Aber das Gutachten hat auch eine Überraschung ans Licht gebracht: Von den insgesamt 570 Quartieren in Köln sind lediglich 101 über dem Durchschnitt. Daran kann man erkennen: Köln hat kein generelles Kriminalitätsproblem. Die prekären Situationen kommen nur in bestimmten Gebieten vor.
Weitere Untersuchungen sollen Gründe für Straftaten offen legen
In knapp der Hälfte dieser "Problem-Quartiere" (48) bündeln sich laut der Untersuchung mehrere Situationen, die mehr Kriminalität fördern.
Dazu gehören zum Beispiel "Anzeichen von Unordnung" und "Konflikte im Sozialisationsprozess" (also wie häufig Polizeieinsätze in und an Schulen stattfinden).
Bei Passantenbefragungen und Beobachtungen sollen nun die spezifischen Ursachen für die Straftaten vor Ort ermittelt werden. Im Oktober will das zuständige Planungsbüro dann einen Abschlussbericht vorlegen.
Titelfoto: David Young/dpa