Juwelenräuber gesteht die Tat nach mehr als zwölf Jahren
Köln – Schwerer Raub in zwei Fällen lautet am Dienstag (9.15 Uhr) die Anklage gegen einen 46 Jahre alten Mann vor dem Kölner Landgericht.
Der Mann soll im Dezember 2007 mit einem Mittäter ein Juweliergeschäft in der Kölner Innenstadt überfallen haben.
Dabei sollen Uhren im Wert von rund 300.000 Euro erbeutet worden sein.
Ferner legt die Staatsanwaltschaft dem Montenegriner einen weiteren Überfall auf einen Juwelier in Mülheim an der Ruhr im Juni 2008 zur Last.
Bei diesem Coup sollen die erbeuteten Uhren gar einen Wert von rund 1,14 Millionen Euro gehabt haben.
Laut Anklageschrift soll der Mann Mitglied der international tätigen Juwelenräuberbande "Pink Panther" sein.
Die internationale Polizeiorganisation Interpol legt der Bande weltweit Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte zur Last.
Der 46-Jährige stehe erst über zehn Jahre nach den ihm vorgeworfenen Taten vor einem deutschen Gericht, weil er zuvor eine mehrjährige Freiheitsstrafe in Frankreich habe absitzen müssen, teilte ein Gerichtssprecher mit. Die nun erfolgte Auslieferung an Deutschland sei ferner nur möglich geworden, weil die Schweiz ein eigenes Auslieferungsgesuch zurückgestellt habe, hieß es weiter.
Update, 14.10 Uhr: Angeklagter legt Geständnis ab
Im Prozess um zwei Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte in NRW mit einer Gesamtbeute von rund 1,44 Millionen Euro hat der Angeklagte zum Auftakt ein Geständnis abgelegt. Der 46-Jährige entschuldigte sich am Dienstag vor dem Kölner Landgericht bei seinen Opfern. Der Montenegriner soll Mitglied der international tätigen Juwelenräuberbande "Pink Panther" sein. Er saß wegen ähnlicher Taten bereits in Monaco und Frankreich elf Jahre im Gefängnis.
Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Mann "seriös gekleidet und unmaskiert" an der Eingangstür des Juweliers in Köln geklingelt haben. Nachdem ihm geöffnet worden sei, habe er teure Uhren aus der Auslage zusammengerafft, während ein mit einer Pumpgun bewaffneter Mittäter den Eingangsbereich gesichert habe.
Dabei soll es zu einer brenzligen Situation gekommen sein: Ein Passant habe den Laden ebenfalls betreten wollen und dabei den Lauf der Schusswaffe weggedrückt. Der Mittäter habe dem Mann daraufhin die Waffe in den Bauch gerammt. Zudem hielt auch noch ein Werttransport mit bewaffnetem Sicherheitspersonal, welches ebenfalls den Juwelier aufsuchen wollte, vor dem Geschäft. Die beiden Täter sollen dann mit Beute im Wert von rund 300.000 Euro die Flucht ergriffen haben.
Auch beim zweiten Überfall in Mülheim soll sich der Angeklagte zunächst als seriöser Kunde ausgegeben haben: Nachdem ihm geöffnet worden sei, habe er mit einer schweren Tasche den Eingang blockiert und Nobeluhren aus den Vitrinen genommen. Zwei maskierte Mittäter sollen derweil die Besitzerin bedroht haben. Für den Prozess gibt es noch Termine bis Ende April.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa