Manheimer Kirche am Tagebau Hambach kann womöglich erhalten werden
Köln/Kerpen - Eine vom Abriss bedrohte Kirche am Tagebau Hambach kann womöglich doch erhalten werden. Zu diesem Schluss kämen Gutachter, die die Planungen des Energiekonzerns RWE überprüft hätten, teilte die Bezirksregierung Köln am Freitag mit.
Das Gutachten habe herausgearbeitet, dass "durch eine verringerte Aufschüttung der Innenkippe" genug Material eingespart werden könne, "um die Kirche von Manheim voraussichtlich erhalten zu können". Voraussetzung sei eine "sehr optimierte Betriebsführung" im Tagebau.
Die katholische Kirche St. Albanus und Leonhardus im Tagebaudorf Kerpen-Manheim war 2019 offiziell entweiht worden. Damit war der Kirchenbau in der Nähe zum Hambacher Forst für den Abriss freigegeben. Gegen den Kirchenabriss gab es allerdings immer wieder Proteste.
Die Bezirksregierung will nach eigenen Angaben nun mit der Bezirksregierung Arnsberg als Bergbehörde und RWE prüfen, wie sich die Ergebnisse aus dem Gutachten bei den weiteren Genehmigungen und im Tagebaubetrieb "bestmöglich" umsetzen lassen.
"Ich freue mich sehr, dass wir die Planung nun darauf ausrichten können, die Manheimer Kirche zu erhalten, und damit diesen Wunsch aus der Region verwirklichen können", sagte der Vorsitzende des Braunkohlenausschusses der Bezirksregierung, Stefan Götz. Insgesamt sei die Planung von RWE im Wesentlichen bestätigt worden, so die Bezirksregierung.
"Die Abgrabung von Kiesen und Sanden im nahezu gesamten Bereich der Manheimer Bucht ist zwingend erforderlich, um die Standsicherheit der anderen Tagebauböschungen im Tagebau Hambach dauerhaft gewährleisten zu können", hieß es am Freitag.
Titelfoto: David Young/dpa