Zur Gewaltprävention: KVB ziehen dieses Fazit zu Bodycams

Köln - Bei der NRW-Polizei kommen sie schon seit Längerem zum Einsatz, bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) wurden sie nun über längere Zeit in einer Pilotphase getestet: Bodycams. Das Unternehmen hat inzwischen bereits 65 davon angeschafft und jetzt ein erstes positives Fazit dazu gezogen.

Von außen gut zu erkennen: Ticket-Prüfer der KVB haben entsprechende VIdeo-Westen an, wenn sie mit Bodycams unterwegs sind.
Von außen gut zu erkennen: Ticket-Prüfer der KVB haben entsprechende VIdeo-Westen an, wenn sie mit Bodycams unterwegs sind.  © KVB/Christoph Seelbach

Eine KVB-Sprecherin bestätigte dem Kölner Stadt Anzeiger, dass das Unternehmen für die Kameras insgesamt 44.000 Euro ausgegeben habe. Die Bodycams hätten sich bei der Pilotphase 2022 bewährt.

Damals hatten die KVB zunächst für ein Jahr die kleinen am Oberkörper der Security-Mitarbeitenden befestigten Kameras getestet. Zur Abschreckung, um gewalttätige Übergriffe auf das Personal zu verringern.

Allein die 28 Übergriffe auf Fahrausweisprüfer und Servicepersonal hätten in dem Jahr zu insgesamt 419 Ausfalltagen geführt, sagt das Unternehmen.

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Allerdings sei die Zahl der Attacken 2022 im Vergleich zum Vorjahr trotzdem um 14 Prozent gestiegen. Die KVB sprechen in ihrem Bericht aber trotzdem von einem Erfolg der Bodycams.

Das liegt zum einen an der hohen Dunkelziffer, denn nicht alle Vorfälle würden auch gemeldet. Zum anderen berichteten zahlreiche Mitarbeitende, dass schon die bloße Ankündigung, die Kamera einzuschalten, deeskalierend gewirkt habe. Verhinderte Angriffe dadurch würden schließlich statistisch nicht erfasst.

"Die Bodycam ist ein geeignetes Einsatzmittel, um Gewalt gegenüber KVB-Beschäftigten und auch Kunden zu verringern. Der präventive Effekt der Kamera tritt für die eingesetzten Beschäftigten regelmäßig und auch spürbar ein", sagt die Sprecherin dazu.

Bodycams auch schon bei Kölner Ordnungsamt und Deutscher Bahn erfolgreich im Einsatz

44.000 Euro haben die KVB für die Kameras und dazugehöriges Zubehör bisher ausgegeben.
44.000 Euro haben die KVB für die Kameras und dazugehöriges Zubehör bisher ausgegeben.  © KVB/Christoph Seelbach

Neben den KVB und der NRW-Polizei haben auch das Kölner Ordnungsamt und die Deutsche Bahn Bodycams im Einsatz.

Auch dort seien positive Effekte bereits sichtbar. Aber: Nicht immer sei die Bodycam der Schlüssel zum Erfolg, so die KVB. Wenn sich zum Beispiel betrunkene oder unter Drogen stehende Personen bereits in einer Gewaltspirale befänden, könne auch die Kamera nicht mehr deeskalieren.

In solchen Fällen seien die Videos der kleinen Kameras aber immer noch ein sehr hilfreiches Beweismittel, um Maßnahmen der Ordnungskräfte als gerechtfertigt festzuhalten.

Titelfoto: KVB/Christoph Seelbach

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