Zeltstadt für Geflüchtete in Köln steht: Übernachtungs-Möglichkeit für bis zu 600 Personen
Köln – Der Krieg in der Ukraine veranlasst zahlreiche Menschen dazu, ihr Heimatland zu verlassen. Viele von ihnen landen tagtäglich in Köln und brauchen eine Unterkunft. Eine Zeltstadt in Zollstock soll erste Abhilfe verschaffen.
Auf rund 7500 Quadratmetern kann Geflüchteten ab sofort eine temporäre Unterkunft angeboten werden.
Wie die Stadt Köln mitteilte, können im "Aufnahmezentrum Südstadion" künftig rund 600 Personen in beheizten Gebäuden bis zu 72 Stunden übernachten. Von hier aus sollen Geflüchtete in andere Kommunen weitergeleitet werden.
In den 25 Quadratmeter großen Kabinen könne man bis zu acht Personen unterbringen, heißt es weiter. "Die Ausstattung einer Kabine besteht aus vier Einzel- und/oder Doppelstockbetten, abschließbarem Spind sowie Tisch und Stühle[n] oder Bänke[n]", beschreibt die Stadt die Räumlichkeiten.
Kinderbetten gehören ebenfalls zum Mobiliar und können bei Bedarf in die Räume gestellt werden. Ebenfalls wichtig: Internetanschluss. Den gebe es nach Angaben auf dem ganzen Gelände, ebenso wie Strom. Die Temperatur in den Räumen könne zudem durch eine Klimaanlage reguliert und das Licht gedimmt werden.
Noch wird allerdings gehämmert und gebohrt. Denn der letzte Feinschliff fehlt, nachdem man vor drei Wochen mit dem Bau begonnen hatte.
Anmeldung der Geflüchteten weiterhin ein Problem
Neben den Schlafbauten gebe es ein zentrales Aufenthaltszelt mit Essensausgabe, Registrations- und Kinderbereich. "Außerdem gibt es gesonderte Bauten mit Büroarbeitsplätzen und Lagermöglichkeiten. Die gesamte Anlage ist mit Rauchmeldern sowie einer mobilen Brandmeldeanlage ausgestattet", so die Stadt.
Sozialarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes sind als Ansprechpartner unterwegs und helfen den Geflüchteten vor Ort.
Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, habe sich die Lage mittlerweile etwas beruhigt und es kommen weniger Geflüchtete aus der Ukraine an. Zu Beginn des Krieges seien es noch 400 bis 500 Personen pro Tag gewesen, inzwischen sind es etwa 150 Menschen.
Dass nun weniger Geflüchtete ankommen, mache die Registrierung hingegen nicht einfacher. Denn es fehlen weiterhin Geräte zur Erfassung der biometrischen Daten. Man komme einfach nicht hinterher, heißt es.
Titelfoto: Montage: Stadt Köln