"Unwiederbringlich verloren": Kölner Wahrzeichen am Fischmarkt verschwindet für immer
Köln - Die Stadt Köln verliert eines ihrer wohl beliebtesten Fotomotive - zumindest teilweise. Denn wie am Montag (6. Mai) bekannt wurde, können zwei der bunten Giebelhäuschen am Fischmarkt nicht mehr gerettet werden.
Grund dafür sei die inzwischen extrem schlechte Bausubstanz der jahrhundertealten Häuser. Insbesondere die rund 600 bis 700 Holzbalken des Fachwerks sind marode.
Das berichten Kölns Baudezernent Markus Greitemann (63) und Stadtkonservator Thomas Werner (62) gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Ich bedauere zutiefst, dass die Gebäude in dieser Form unwiederbringlich verloren gehen", teilt Greitemann demnach mit.
Zuvor waren im Zuge von Renovierungsarbeiten des Hotels "Kleines Stapelhäuschen", das sich in den oberen Geschossen der Gebäude befunden hatte, erhebliche Schäden am Fachwerk festgestellt worden. Unter anderem soll es von Pilz- und Schädlingsbefall betroffen gewesen sein.
Stadt Köln gibt Eigentümer der Häuschen nur grobe Vorgaben zum Wiederaufbau
Seit Sommer 2023 sind die beiden betroffenen Giebelhäuschen bereits mit Baugerüsten verkleidet. Im November wurden sie dann bis zum ersten Stockwerk abgerissen, weil die Bausubstanz zu starke Schäden hat hinnehmen müssen.
Wie es nun mit den berühmten Häuschen weitergehen wird, ist derweil noch unklar. Zwar behalten sie ihren Denkmalstatus, da Keller, Erdgeschosse und erste Etagen der Häuschen gemauert sind und damit erhalten bleiben können.
Für alles überhalb des ersten Stockwerks habe der Eigentümer, die Centralis-Gruppe aus Hamburg, allerdings nur grobe Vorgaben.
"Eine Fachwerkstruktur erwarten wir nicht mehr. Was es wieder geben soll, ist das Steildach mit der bisherigen Trauflänge und Firstlinie, die hochstehenden Fensterformate und der Putzaufbau", betont Stadtkonservator Werner.
Die Bauwerke stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Ihren charakteristischen Anstrich, der jedes Jahr Abertausende Besucher zum Fischmarkt in die Kölner Altstadt lockt, erhielten sie allerdings erst in den 1980er-Jahren.
Titelfoto: Bildmontag: Marius Becker/dpa, IMAGO/Pond5 Images