Unterirdische Klinik geplant: Köln rüstet sich für Kriege, Katastrophen und Co.

Köln - Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt: Die Kölner Kliniken stoßen bei umfassenden Katastrophen schnell an ihre Grenzen. Eine neue Einrichtung soll das nun ändern.

Das Krankenhaus Merheim soll umfassend umgebaut und für den Katastrophenfall ertüchtigt werden.
Das Krankenhaus Merheim soll umfassend umgebaut und für den Katastrophenfall ertüchtigt werden.  © Oliver Berg/dpa

Denn die Stadt plant im Rahmen der Umgestaltung des Krankenhauses Merheim den Bau einer unterirdischen Intensivstation für den Katastrophenfall.

"Wir planen das nicht nur, sondern legen bei der Neugestaltung in Merheim einen Schwerpunkt darauf", kündigen Axel Goßmann und Daniel Dellmann, die Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" an.

Damit wolle man sich besser auf Kriege, Naturkatastrophen oder Pandemien vorbereiten, erklären die Klinikchefs. Dafür solle ein Tiefgaragenbereich errichtet werden, "der bei einem Massenanfall von Verletzten als Intensivstation genutzt werden kann", heißt es.

Besondere Aktion: Darum wird das Licht am Kölner Dom ausgeschaltet
Köln Lokal Besondere Aktion: Darum wird das Licht am Kölner Dom ausgeschaltet

Vorbild für das neue Krisenzentrum sei dabei das israelische Haifa. Hier steht mit dem Rambam-Hospital das größte unterirdische Krankenhaus der Welt.

Kölner Klinikchef Axel Goßmann wünscht sich Finanzspritze für unterirdische Intensivstation

In Köln-Wahn steht einer der größten NATO-Luftwaffenstützpunkte überhaupt.
In Köln-Wahn steht einer der größten NATO-Luftwaffenstützpunkte überhaupt.  © Maja Hitij/picture alliance/dpa

Die planerischen Zeichnungen für das Vorhaben sind bereits abgeschlossen, zudem sei das Konzept der Landesregierung bereits vorgestellt worden.

"Aber logischerweise kostet das Geld. Deswegen sind wir hochengagiert dabei, unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen", berichtet Goßmann, der sich eine zusätzliche Förderung durch die Politik wünscht.

Schließlich hätte ein solches Krisenzentrum nichts mit der täglichen Krankenversorgung zu tun, so der Klinikchef. Zumal dem Standort Köln im Kriegsfall ohnehin eine besondere Bedeutung zukommen würde.

Neujahrsfest in Köln: Feiertag zieht Zehntausende Menschen an den Rhein
Köln Lokal Neujahrsfest in Köln: Feiertag zieht Zehntausende Menschen an den Rhein

"Mit Köln-Wahn haben wir einen der größten NATO-Umschlagplätze vor der Tür, bei einem NATO-Bündnisfall wäre dort ein militärischer Dreh- und Angelpunkt", ist sich Goßmann sicher.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

Mehr zum Thema Köln Lokal: