Streit um Kölner Wahrzeichen: Wird das Musical-Dome-Aus schon wieder verschoben?
Köln - Das muntere "Bäumchen wechsel' dich"-Spiel rund um die Kölner Spielstätten geht immer weiter: Weil sich die Sanierung der städtischen Bühnen am Offenbachplatz weiter verzögert, könnte nun auch das Aus des Musical Domes erneut verschoben werden.
Der Grund: Erst wenn die Sanierung der Bühnen voraussichtlich im Dezember 2025 abgeschlossen ist, kann die Kölner Oper ihr neues Heim am Offenbachplatz beziehen und ihre Ausweichspielstätte im Staatenhaus in Deutz verlassen.
Hier soll dann das neue Musical-Ensemble untergebracht werden, ehe der Musical Dome, der im Oktober 1996 ursprünglich nur als Provisorium errichtet wurde und dessen Pachtvertrag nur noch bis Februar 2026 läuft, abgerissen werden kann.
Bis dahin ist der Musical-Dome-Betreiber, das Unternehmen ATG Entertainment, allerdings noch auf das blaue Zelt am Breslauer Platz angewiesen. "Uns hat die Verlängerung des Opern-Interims im Staatenhaus überrascht", betont nun auch Joachim Hilke, Vorstandschef von ATG Entertainment, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Demnach sei sein Unternehmen bisher von einer "Übergabe im April 2025 ausgegangen. Dass dies erneut nicht passiert, ist auf vielen Ebenen ärgerlich", meint Hilke, der außerdem klarstellt: "Eine Verlängerung des Musical Domes ist daher zwingend erforderlich, um den Musical-Standort Köln zu erhalten."
Erfolgsmusical "Moulin Rouge" will am Breslauer Platz bleiben
Gelingt das, soll dann auch die Erfolgsgeschichte von "Moulin Rouge" fortgesetzt und das Musical weiterhin in Köln aufgeführt werden.
Erst im April hatte Hilke nämlich mitgeteilt, dass sein Unternehmen kein Interesse an einem Umzug des Erfolgsmusicals nach Deutz habe. "Wir wollen am Breslauer Platz so lange spielen, wie es möglich ist", so Hilke.
Der wahrscheinliche Grund: Insgesamt 20 Millionen Euro flossen in die Produktion von "Moulin Rouge", allein die Kulisse soll vier Millionen Euro gekostet haben. Ein Umzug ins Deutzer Staatenhaus wäre daher eine kostspielige Aufgabe.
"Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie und somit die ganze Stadt profitieren davon. Wir erhoffen uns seitens der Stadt eine proaktive Unterstützung [...], um hier eine für alle Seiten gute Lösung zu finden", fordert Hilke daher.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa