Spektakulärer Kunstraub in Köln: Stadt will Versicherungssumme nicht an Museum auszahlen

Köln - Vor mehr als einem Jahr sorgte der spektakuläre Millionen-Raub im Kölner Museum für Ostasiatische Kunst bundesweit für Schlagzeilen. Nun ist die Versicherung für den entstandenen Schaden aufgekommen. Doch verwenden darf das Museum das Geld nicht.

Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln wurde bereits 1913 eröffnet und ist nach eigenen Angaben das erste Spezialmuseum seiner Art in Europa.
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln wurde bereits 1913 eröffnet und ist nach eigenen Angaben das erste Spezialmuseum seiner Art in Europa.  © Roberto Pfeil/dpa

Insgesamt 1,3 Millionen Euro sollen die neun entwendeten Kunstwerke aus Porzellan wert sein - und eben diese Summe wurde nun an die Stadt Köln, die das Museum am Aachener Weiher betreibt, überwiesen.

Doch um das Geld ist eine hitzige Debatte entbrannt! Der Grund: Die Summe landet im allgemeinen städtischen Haushalt und soll nun zum Stopfen von Finanzlöchern genutzt werden. Der schwere Verlust des Museums würde somit zum Gewinn für die Stadt.

Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf neue Informationen des eigenen Podcasts "True Crime Köln".

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Demnach habe die Versicherung von Stadt und Museum als Voraussetzung für die Auszahlung eine deutliche Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert.

Stadt begründet Nicht-Auszahlung von Versicherungssumme mit Bilanzierungsregeln NRWs

Die Kölner Polizei sicherte vor Ort Spuren.
Die Kölner Polizei sicherte vor Ort Spuren.  © Roberto Pfeil/dpa

Dieser Forderung sei man nachgekommen und habe unter anderem eine Videoüberwachungsanlage installiert, berichtet das Museum. Außerdem sei das Wachpersonal vor Ort verstärkt worden. Anschließend sei die Summe ausgezahlt worden - ohne Zweckbindung, wie es nun heißt.

Die Stadt habe das Geld anschließend als "kosumtives Mittel" im Finanzhaushalt verbucht. Das Problem: Laut den Bilanzierungsregeln von NRW dürfe die Summe damit nicht mehr für Neuankäufe genutzt werden.

Zwar sei es möglich, die 1,3 Millionen Euro dem Museum für Projekte oder Ausstellungen zu überlassen, doch das will die Stadt offenbar nicht. Schließlich sei "zu beachten, dass die Stadt als Ganzes und auch der Kulturbereich selbst sich derzeit in einer finanziell herausfordernden Zeit befinden, sodass konsumtive Aufwendungen und Erträge entsprechend priorisiert werden müssen", meint die Stadtverwaltung.

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Im September 2023 waren bisher unbekannte Täter über ein Fenster in das Museum eingestiegen und hatten die Kunstwerke geklaut. Seitdem fehlt von den Räubern jede Spur. Weil sich keine Hinweise auf die Täter und mögliche Hintermänner ergaben, wurden die Ermittlungen zwischenzeitlich eingestellt.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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