SPD-Mitglieder bei Wahlkampf-Veranstaltung attackiert: "Schwelle für rechtsextreme Angriffe sinkt!"
Köln - Mitglieder der Kölner SPD wurden am Samstag (25. Mai) bei einer Wahlkampfveranstaltung im Stadtteil Chorweiler rechtsextrem attackiert. Sogar der Hitlergruß wurde gezeigt.
Von dem Vorfall hatte die Partei am Montag (26. Mai) berichtet. Demnach seien SPD-Mitglieder auf dem Liverpooler Platz bedrängt und beleidigt worden.
Zudem seien "verfassungswidrige Gesten wie der Hitlergruß" gezeigt worden. "Dieser Übergriff zeigt alarmierend, dass die Hemmschwelle für Angriffe, Beleidigungen und rechtsextreme Handlungen in unserer Gesellschaft weiter sinkt", betont Claudia Walther (61), Co-Chefin der Kölner SPD und Europakandidatin für die Partei.
Die Situation entgleiste nach Angaben der SPD derart, dass sogar die Polizei einschreiten musste. Auch wurde Anzeige erstattet.
Besonders, dass der Angriff ausgerechnet im kunterbunten Chorweiler stattgefunden hatte, schockte die SPD.
Kunterbuntes Chorweiler ist Heimat für Menschen aus 124 Nationen
Immerhin sei "Chorweiler stolz darauf, Heimat für Menschen aus 124 Nationen zu sein", meint Helga Wagner (55), die Vorsitzende des SPD-Stadtbezirks Chorweiler. Sie ist sicher: "Hier leben die Menschen friedlich zusammen und setzen ein starkes Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Gemeinschaft."
Der Übergriff auf dem Liverpooler Platz sei daher auch ein "direkter Angriff" auf diese Werte sowie auf das friedliche Miteinander in Chorweiler gewesen, so die 55-Jährige.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa