Rosenmontagszug in Köln gestartet: Polizei geht davon aus, dass Jecken "sicher feiern können"
Von Christoph Driessen, Jonas-Erik Schmidt
Köln - Der Straßenkarneval in Köln erreicht an diesem Montag mit dem Rosenmontagszug seinen Höhepunkt.

Bei strahlendem Sonnenschein hat sich am Vormittag der größte deutsche Zoch in Bewegung gesetzt. Die Persiflagewagen zeigen dieses Jahr unter anderen US-Präsident Donald Trump (78), der Demokratie und Rechtsstaat an die Leine legt, und Elon Musk (53) auf einer Wippe mit AfD-Chefin Alice Weidel (46) im Sandkasten.
Der Kölner Rosenmontagszug rollt über eine 8,5 Kilometer lange Strecke, während die etwa 12.500 Teilnehmer etwa 300 Tonnen Süßigkeiten, 300.000 "Strüßjer" und viele andere Präsente verteilen.
Einer der Prominenten, die dieses Jahr im Zug mitlaufen oder -fahren, ist Robert Geiss (61). "Mir geht's sehr, sehr gut, wir haben natürlich das perfekte Wetter heute ausgesucht für den Rosenmontagszug. Das ist für mich Premiere, das ist das erste Mal, dass ich im Kölner Karneval im Zug mitgehe", erklärte er.
Aufgrund der angespannten Sicherheitslage ist der Polizeischutz rund um den Umzug in diesem Jahr besonders hoch. "Natürlich haben unsere Sicherheitsbehörden auch aktuelle Entwicklungen im Blick - gerade wegen der abstrakt hohen Gefahr durch Anschläge", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

Kölner Rosenmontagszug: Polizeipräsident spricht von "entspannter" Lage

Auch der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns äußerte sich vor Beginn des Rosenmontagszugs und bezeichnete die Lage als "grundsätzlich entspannt": "Tolles Wetter heute, wir haben ganz viele Kollegen im Einsatz. Wir werden dafür sorgen, dass die Menschen friedlich feiern können", berichtete Hermanns der Deutschen Presse-Agentur.
Aufforderung zu Anschlägen in den sozialen Netzwerken bezeichnete Hermanns zunächst als "Panikmache". Die Polizei habe ihr Einsatzkonzept noch einmal angepasst, enorm viele Kollegen seien in der Stadt unterwegs, alle Maßnahmen, die man ergreifen könne, seien ergriffen worden: "Von daher gehen wir davon aus, dass heute alle sicher feiern können."
An Rosenmontag sind in NRW insgesamt rund 12.000 Polizisten im Einsatz - allein in Köln sind es bis zu 2500 Beamtinnen und Beamte pro Tag. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Montag seien das NRW-weit etwa 4600 Beamte mehr, verriet Reul, der dennoch mahnte: Die Polizei kann nicht überall sein.
Davon abschrecken lassen solle sich aber niemand, erklärte der Innenminister, der selbst auch wieder "traditionell" beim Rosenmontagsumzug in Köln dabei sei.
Erstmeldung um 5.55 Uhr; zuletzt aktualisiert um 10.30 Uhr.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa